Wie gewonnen, so zerronnen…

 

Es gibt Tage, da liegen die Stolpersteine gleich früh im Weg.

Heute vergaß ich in der morgendlichen Hektik mein Handy, das ich sowieso nur selten benutze.

Mitten im Gewühle der Berliner City fiel mir ein, dass ich unbedingt telefonieren müsse. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich bewusst darauf  geachtet habe, ob es die alten gelben Telefonzellen noch gibt. Am Wittenbergplatz fiel mein Blick auf einen Münzfernsprecher – die Rettung. Und billig – das klang viel versprechend. Nun, ich wollte eigentlich nicht in die große, ferne Welt, sondern nur in den unmittelbaren Umkreis telefonieren. Ein 50-Cent-Stück hatte ich griffbereit  (ich hatte ja keine Ahnung, was so ein Gespräch vom öffentlichen Fernsprecher kostet), wählte die gewünschte Nummer und – besetzt! Nun, ich hatte noch einige Dinge zu erledigen, wollte das 50-Cent-Stück in der Hosentasche parken und mein Glück auf dem Rückweg noch einmal testen.

 Doch mein glänzendes 50-Cent-Stück  fiel durch und gelangte wohl in die große innere Sparbüchse, die das Telefonieren eben so billig machte. Beim nächsten Münztelefon (es gibt sie doch noch), nahm ich nur 20 Cent. ‚Please, hold the line’. Die Nummer am anderen Ende war immer noch besetzt. Gebannt schaute ich beim Einhängen des Hörers auf die silberne Klappe. Und – wie es sich gehört – kam mein Geldstück zurück.

Es gibt sie noch, die guten, wohlerzogenen Telefone.

Eine Erfahrung, die ich euch unbedingt weiter geben muss.

Vergesst euer Handy nicht, ihr könntet es unterwegs brauchen.

Eine gewöhnlichFrau aus Berlin, hat einen Fable für Berliner Bären.

Liebe Kerstin, ich habe dir heute drei eingefangen 🙂

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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35 Antworten zu Wie gewonnen, so zerronnen…

  1. monisertel schreibt:

    Telefonzellen sind ja sowas von OUT, wo heutzutage JEDER ein Handy hat. Ich weiß das auch, habe selbst schon gesucht und ähnliche Erfahrungen gesammelt wie Du. Eher leiht Dir jemand sein Handy!:)
    Der blaue Engelchen-Bär gefällt mir besonders gut!
    Lieben Gruß und schönes Wochenende
    moni

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  2. freidenkerin schreibt:

    Ja, ja, so geht’s mit den Spargroschen. 😉
    Bei meinem letzten Telefonat von einem Münzfernsprecher aus hatte ich auch fünfzig Cent eingeworfen, das Gespräch hatte aber nur wenige Sätze lang gedauert. Danach wies man mich darauf hin, für das Guthaben von dreißig Cent noch ein weiteres Telefonat zu führen. Mir fiel aber auf die Schnelle niemand ein, den ich so spontan hätte anrufen können… 😉

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  3. bruni kantz schreibt:

    Es gibt sie wirklich noch, die tatsächlich funktionierenden Telefonzellen? Ich dachte schon, sie wären alle verschwunden. Fein und klein hat man/Frau sein Handy in der Tasche und griffbereit, sofern man es in den Tiefen und Weiten der Tasche überhaupt findet.

    Denkst Du, ich müsse nach Berlin fahren, um aus einer Telefonzelle zu telefonieren?
    Du meinst, das kann nicht sein? Na ja, dann gucke ich eben mal in meiner Nähe herum …,
    wenn Du es sagst ☺ LG von Bruni

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Bruni,

      ich denke, du wirst bei dir auch noch solche verstaubten Relikte finden 😆
      Das ist wieder mal eine Erfahrung, dass wir oft das Selbstverständliche nicht mehr sehen, oder?

      Einen lieben Gruß zu dir♥

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  4. Quer schreibt:

    Das sind sie doch, die letzten grossen Abenteuer der heutigen Zeit!

    Liebe Grüsse in ein entspanntes Wochenende,
    Brigitte

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  5. Vielen Dank für die Bärenbilder, zwei Bären sind mir schon vor die Kamera gelaufen, wo hast du den Bär mit der Kravatte entdeckt?
    Öffentliche Telefone, Telefonzellen gibt es ja nicht mehr, sind wirklich ein kleines Abenteuer geworden. Lach.
    Bärige Grüße
    Kerstin

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Kerstin,

      die drei Bären waren dicht beieinander, an der Budapester Straße, schräg gegenüber vom Zoo-Eingang 🙂

      Bärige Grüße zurück zu dir 😉

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  6. manacur schreibt:

    Ja, das sind die Probleme mit der ‚Geldwäsche‘.
    LG

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  7. karl schreibt:

    Handy vergessen? Ihr Navi zeigt Ihnen den Weg zur nächsten Telefonzelle :-)) Kein Kleingeld, kein Problem sie können mit Karte zahlen.
    Ohne Navi, Handy, I-pod, u. Netbook sind wir scheinbar verloren

    Mensch, wo sind wir gelandet :-)))
    lg
    Karl

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    • Anna-Lena schreibt:

      Macht so ein Navi das 😯 ?

      Wir haben seit ein paar Monaten auch so ein Teil, benutzen es aber nur auf ganz unbekannten Strecken.
      Vielleicht gibt es das auch bald für die Wohnung, wenn man etwas sucht und nicht findet 😆 :mrgreen:

      Hab ein schönes Wochenende 😉 !

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  8. Ich habe mein Handy auch bei mir, für den Fall, dass ich telefonieren muss. Nicht jedoch, damit mich Hinz & Kunz jederzeit erreichen kann. Kein Mensch ist m.E. so wichtig, dass er permanent erreichbar sein muss. Und mich selbst stört es mitunter massiv, wenn ich unfreiwillige Zeugin von Gesprächen werde, die eindeutig unter „zuviel Input!“ fallen.

    Telefonzellen? Ich habe auch keine Ahnung, ob es sowas hier noch gibt. Aber eines weiß ich: Deine Fotos sind klasse! ;o)

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  9. Frau Momo schreibt:

    Früher hab ich dann immer den Hörer oben auf gelegt, so das der nächste noch mein Restgeld nutzen konnte.
    Ich wüßte gar nicht, wo es hier noch eine Telefonzelle gibt. Zellen sind das ja eh nicht mehr. Eher Säulen, an denen es sich besonders komfortabel telefonieren lässt, wenn es schüttet, so wie gerade jetzt.

    Ach ja, Waschgeld fällt bei mir auch immer an, wenn ich die Hosen meines Gatten in die WaMa stopfe.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Lass uns sparen, liebe Frau Momo, bei meinem Gatten, der prinzipiell immer kleingeld in der Hosentasche hat, wird das lohnen 🙂

      Nun, die Telefonzellen waren wenigstens ein Regenschutz, auch den hat man und genommen 😯

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  10. GZi schreibt:

    Ich kenne das auch – bzw. mein Vater, der kein Handy hat, immer eines will und es dann nie benutzt und sich wundert, dass die Karte gesperrt wird 🙂 – wenn man dann eine telefonzelle sucht, findet man im Schlimmsten Fall nur Kartentelefone und da weiß er auch nicht, wie die funktionieren 😉
    Beste Wochenendgrüße nach Berlin! Wir bekommen nächste Woche gleich zwei mal Besuch aus Berlin 🙂

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    • Anna-Lena schreibt:

      Meine Mutter hat auch eins, aber entweder zu Hause, wenn sie unterwegs ist oder ich erwische nur die Mailbox oder sie hört es nicht 😯

      Ich wünsche euch viel Spaß mit eurem Berlin-Besuch!

      Herzlich,
      Anna-Lena

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  11. mono8no8aware schreibt:

    *haha* guter spardosenspruch zu beginn 🙂

    ich bin ganz erstaunt, dass es immer noch telefonzellen geben soll!?!
    (na ja in der megacity berlin vllt, aber hier nirgendwo mehr …)

    liebe grüße
    ludwig

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    • Anna-Lena schreibt:

      Lieber Ludwig,

      vielleicht hast du lange nicht daraus geachtet. Wir wohnen ja außerhalb der Stadtgrenze, hier habe ich auch noch keine Münztelefon gefunden 😦

      Wieder Sparmaßnahmen ohne ersichtlichen Grund.

      Liebe Grüße
      Anna-Lena

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  12. Vivi schreibt:

    bei uns gibt es kaum noch diese oeffentlichen Telefone. Durch das Handy sind die anderen doch sehr aus der Mode gekommen. mein Handy ist wirklich nur fuer Notfaelle da. Ich mag das absolut nicht, dass man im Bus die ganzen Lebensgeschichten von allen hoert. Das geht manchmal schon sehr auf den Wecker. Es ist fuer mich, wenn ich mich mit jemanden verabredet habe und zu spaet dran bin, wegen dem Autobus, der nicht mehr nach seiner Zeit tabelle faehrt. Oder zur Zeit auch, wenn man mir die Buecher bringt und ich Sorge trage, dass das Tor in der Schule dann auch offen ist etc.
    deine Baeren die gafallen mir, in Jerusalem gibt es ja die Loewen

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ich habe meines damals angeschafft, nachdem ich drei Stunden im Autobahnstau fest saß und nicht zur Arbeit konnte. Das war mir so unangenehm, mich nicht melden zu können, dass ich meine Vorbehalte über Bord warf. Es ist schon praktisch in verschiedenen Situationen.

      Im Gegensatz zu unserer Jugend, die ohne Handy offenbar nicht lebenstüchtig sind, bin ich immer froh, wenn meins gar nicht erst klingelt.

      Hast du die Jerusalemer Löwen schon mal gezeigt? Welche Bedeutung haben sie?

      Liebe Grüße zu dir ♥

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  13. rosadora schreibt:

    achja, die guten alten telefonkisten.

    schönen sonntag
    rosadora

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  14. Gudrun schreibt:

    Ich werde mal darauf achten müssen, ob es noch so ein Kistchen in meiner Nähe gibt. Man weiß ja nie, ob mal alle Stränge reißen.
    Neuerdings muss man auch bei Handys aufpassen, weil bei manchen Betreibern auch das Anklingeln, ohne Verbindung, Geld kostet.

    Liebe Grüße von der Gudrun unterwegs

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  15. buchstabenwiese schreibt:

    Herr Buchstabenwiese lässt leider nie Kleingeld in irgendwelchen Taschen, trotzdem cooler Tipp, liebe Anna-Lena. 😆

    Ich könnte grad auch nicht sagen, ob es bei uns irgendwo noch einen Münzfernsprecher gibt. Die schönen Telefonzellen, in die man bei Regen flüchten konnte 🙂 , sind ja auch rar geworden. Gibt es sie überhaupt noch? *grübel*

    Liebe Grüße an dich,
    Martina

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    • Anna-Lena schreibt:

      Das dachte ich mir schon 😆 , denn wer nicht mehr raucht, braucht auch kein Kleingeld für den Zigarettenautomaten. Wobei ich überlege, ob es die noch gibt 😯

      Liebe Grüße zu euch und habt einen schönen Sonntag.
      Herzlich,
      Anna-Lena ♥

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  16. minibares schreibt:

    Tja, nach Möglichkeit tatsächlich das Handy immer dabei haben. Dann klappts auch mit dem Telefonieren von unterwegs, grins.
    Mit dem ersten Bären bzw. der Firma, für die er steht, haben wir in England beste Erfahrungen machen können.

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  17. Gedankenkruemel schreibt:

    Hier geibt es noch Telefonzellen, aber nat¨rulich nicht mehr soviele.
    Es giebt eber noch ganz alte (im Äuseren) in die man moderen Telefon
    gemacht hat.

    Das blaue rechts gefällt mir besonders.

    Und die Bären sind ja wiedermal spitze..Der auf dem Kopf steht, herrlich.

    Liebe Grüsse
    Elke

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