‚Körperwelten‘ (7)

Rund um die

 

 

Ihr kennt sie alle, diese erschütternden Bilder von Menschen, die ohne oder mit  deformierten  Armen, teils auch ohne Hände,  als Folge des Contergan-Skandals Anfang der 60er Jahre geboren wurden.

Faszinierend, wie Menschen mit einer solchen Beeinträchtigung  trotzdem ihr Leben meistern und eine Geschicklichkeit mit ihren Füßen beweisen, die ihnen ermöglicht, ihre Füße zu benutzen, wie wir Gesunden unsere Hände.

Die Geschicklichkeit, die wir mit unseren Füßen vollbringen, ist doch bei den meisten eher bescheiden. Oder – Hand aufs Herz – wie klappt das bei Euch, wenn Ihr mit den Zehen etwas vom Fußboden aufheben wollt?

Auch rund um die Füße gibt es bemerkenswerte Gedanken und Redewendungen:

Wenn man jung ist, liegt einem die Welt zu Füßen. Wer das behauptet hat, hatte scheinbar keinen Sinn für Proportionen.

Werden  die Kinder flügge,  müssen sie lernen, auf eigenen Füßen zu stehen.

So manchem Pechvogel wird der Boden unter den Füßen weg gezogen, doch oftmals  gelingt es ihm, wieder auf die Füße zu fallen.

So manche Beziehung beginnt mit füßeln, bis der Holde der Holden zu Füßen liegt und ihr die Füße küsst. Sollte er allerdings Senkfüße, Spreizfüße, Plattfüße oder sogar Schweißfüße haben, ist er gut beraten,  seinen Doktor zu konsultieren. Nicht, dass er vor lauter Unannehmlichkeiten noch kalte Füße bekommt.

Manche Menschen scheuen vor nichts zurück, sie legen die Füße auf den Tisch, anstatt sie unter dem Tisch still zu halten. Ohne Rücksicht auf Verluste treten sie anderen auf die Füße oder stecken die Füße im Hotel Mama dem Papa so lange wie möglich unter den Tisch.

Wer zwei linke Hände hat, besitzt auch meist zwei linke Füße. Das fällt mir immer dann auf, wenn der Kaffee wie eingeschlafene Füße schmeckt. Denjenigen  sollte man aus Schadensbegrenzungsgründen doch besser an Händen und Füßen fesseln, auch wenn er sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt.

Genießt den Sonntag und passt auf, dass Ihr keine nassen Füße bekommt.

Herzlichst

Anna-Lena

Nachschlag:

Rosadoras Tipp als Übung: Könnt Ihr noch Euren großen Zeh in den Mund stecken? Testet doch mal Eure Gelenkigkeit :mrgreen:

Und für die liebe Skriptum, die kalte Füße hat, ein paar bunte Fußwärmer…

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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40 Antworten zu ‚Körperwelten‘ (7)

  1. fudelchen schreibt:

    :mrgreen: Du hast Sinn für Humor und auch noch so toll verpackt. Klasse!!

    wünsche dir einen schönen Sonntag und herzliche Grüße

    Marianne ♥

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  2. Karl schreibt:

    alles was du schreibst hat Hand und Fuß,
    lg
    karl

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  3. rosadora schreibt:

    füsse sind sehr sensibel, sie verzeihen keine allzu grossen einengungen. die sünden, insbesondere der frauen, die meinen, highhills, oder wie heissen diese extremhohen laufwerkzeuge, wären elegant, müssen mit schweren schäden rechnen – nicht nur an den füssen.
    ich sitze gern in der „nordsee“, um fisch zu essen und weil ich die menschen anschauen kann, die da vorbei gehen. mir fällt auf, dass insbesondere für schuhe nicht ordentlich gesorgt wird. die billigen klack-klack-schuhe nerven mich bis zum anschlag. aber auch sonst, die absätze zu hoch, die schuhe schlappen, und die menschen haben dann einen gang, dass ich mich fast anstellen könnte sie zu fragen, weshalb sie sich das antun.
    die füsse küssen, hast du noch vergessen, anna-lena. es gab eine zeit, da habe ich selbst meinen füssen gedankt für gute dienste mit einem kuss. heute habe ich mühe, sie bis an mein mündchen zu führen…
    sieh zu, anna-lena, dass du immer schön auf die füsse fällst
    heute besonders
    und stolpere nicht über die eigenen füsse
    rosadora

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Rosadora,

      dieses „Schauspiel“ genieße ich fast täglich bei unseren älteren Schülerinnen. Was die sich un ihren Füßen in jungen Jahren schon antun 😯
      Das Spiel, die Zehen in den Mund zu stecken, kenn ich auch. Ich habe es lange nicht probiert, ob das noch klappt :-).

      Danke für deine verbalen Ergänzungen.
      In Wien sagt man doch ‚Küss, die Hand‘, gibt es das auch für die Füße :mrgreen: ?

      Wie auch immer,
      lass dir niemals den Boden unter den Füßen wegziehen.

      Liebe Grüße
      Anna-Lena

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  4. paradalis schreibt:

    Ich freue mich nachher auf meine nassen Füße, ich gehe nämlich in die Badewanne und genieße ein richtig schönes Vollbad.
    🙂
    Dir einen schönen Sonntag, lieben Gruß
    Heike

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  5. Quer schreibt:

    Wie schön und bedenkenswert! Dann setzen wir den Fuss mal ganz behutsam in den neuen Tag, Anna-Lena!

    Liebe Grüsse,
    Brigitte

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  6. Helmut Maier schreibt:

    Fuss-endlich sehr informativ! 🙂

    Liebe Grüße
    Helmut

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  7. Frau Momo schreibt:

    Das ist so klasse geschrieben. Über was Du Dir so alles Gedanken machst 🙂

    Nasse Füsse sind hier heute unwahrscheinlich…. hier scheint die Sonne, ich kann es kaum glauben.
    Euch auch einen zauberhaften Sonntag.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Diese Gedanken kommen in meinen Schreibtischpausen (manchmal sogar mitten im Unterricht, wenn ich das Schuhwerk so mancher Schüler und Schülerinnen betrachte :mrgreen: )

      Alles Liebe für die neue Woche ;-).

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  8. Wieder einmal ein sehr schöner „Rundumschlag“ zu einem Körperteil! Kennst du den Spruch? „Den Kopf halt kühl, die Füße warm, das macht den besten Doktor arm.“ Ob´s stimmt, sei dahingestellt… Einen schönen Sonntag wünscht dir Rana

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Rana,
      da mag schon was dran sein. Wichtig ist, dass man daran glaubt.
      Ebenso: An apple per day
      keeps the doctor away.

      Hab einen fußwarmen und auch sonst gemütlichen Sonntag.
      Liebe Grüße zu dir ;-).

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  9. skriptum schreibt:

    Das musikalisch Genie http://www.thomas-quasthoff.com/ ist von den Folgen des Contergans ja auch betroffen. Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie er dieser Behinderung trotzt. Der Mieter in der Wohnung meiner Eltern ist ebenfalls betroffen und auch hier finde ich es erstaunlich, mit welchen Tricks und Kniffen er seinen Alltag meistert! Aber ich glaube, ohne den Trotz „Jetzt erst recht!“ klappt das nicht.

    Interessante Fuß-Weisheiten hast Du wieder zusammengetragen, liebe Anna-Lena!

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    • Anna-Lena schreibt:

      Danke für den Link!
      Mir fällt dabei immer wieder ein, wie gerne wir Gesunden doch klagen, wenn uns mal was weh tut, ohne daran zu denken, wie schwer es andere haben, die solche Einschränkungen haben.

      LG in den Sonntag,
      Anna-Lena

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      • skriptum schreibt:

        Sein leider inzwischen verstorbener Bruder Michael Quasthoff hat über ihn das Buch „Die Stimme“ geschrieben. Ein Buch, das ich regelrecht inhaliert habe. Von lautem Lachen bis zu wütendem Unglauben über gewisse Machenschaften war jede Gefühlsregung dabei. Gespannt bin ich nun auf das zweite Buch „Der Bariton“. Es liegt hier schon und ruft ständig „nimm mich!“; leider fehlt mir im Moment die Zeit.

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  10. chinomso schreibt:

    Sehr vielfältig, was du zusammen getragen hast. Auch wenn es hier um Füße geht – beim Thema Contergan fällt mir ein junger Mann ein, der mit mir studiert hat. Er hatte als Folge des Contergan die Hände in Höhe der Ellbogen. Er war (und ist hoffentlich noch immer) ein Ausbund an Lebensfreude. Er konnte die perfekten Zigaretten drehen und hat uns Mädels immer die Zigaretten gedreht, so richtig mit Papier und Tabak, nicht etwa mit irgendwelchen Maschinchen. Er konnte das allen Ernstes viel besser als wir. Dann ein Streichholt angezündet und uns Feuer gegeben. Damit hat er uns immer beeindruckt.

    Was Menschen mit ihren Füßen bewerkstelligen ist wirklich erstaunlich.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Das ist für uns Gesunde kaum vorstellbar. Ich habe eine große Hochachtung vor Menschen, die sich trotz ihrer Behinderund die Lebensfreude nicht nehmen lassen.

      Liebe Sonntagsgrüße
      Anna-Lena

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  11. CK schreibt:

    Schön, dass Du mal viele Lebensweisheiten über unsere Füße zusammengetragen hast. Lebensweisheiten stammen ja aus dem Erfahrungsschatz unserer Vorfahren. Leider muten wir heutzutage unseren Füßen viel zu viel zu, nicht nur mit Highheels. Über die Füße werden eigentlich sehr viele Reflexe gesteuert. Aber unsere Füße sind immer eingepackt in irgendwelche Schuhe. Wer geht im Sommer noch barfuß? Auch sind die Möglichkeiten des Barfußlaufens ja inzwischen zugegebenermaßen sehr stark eingeschränkt. Aber Kinder, die könnten doch mal im Garten oder auf einer Wiese barfuß toben! Wir haben bei uns im Wald einen Lehrpfad auf dem man barfuß gehen sollte um „die Dinge mit den Sinnen“ aufzunehmen. Wer ihn das erste Mal ausprobiert merkt, wie wenig unsere Füße davon noch erspüren und aushalten. Sie haben es verlernt zu „erspüren“, sind verpämpelt und verzogen . Für gutes Schuhwerk muss von Kindsbeinen(-füßen) richtig Geld ausgegeben werden, Geld an dem gespart wird.
    Liebe Sonntagsgrüße,
    Christiane

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    • Anna-Lena schreibt:

      Gerade das Erspüren finde ich sehr wichtig, auch für Erwachsene.
      Fußübungen stärken auch den Gleichgewichtssinn, das Gefühl, sicher auf unseren Füßen stehen zu können.

      Ich freue mich auf die sockenlose Zeit und auf das Barfußlaufen im Garten auf kühlem Gras.

      Liebe Grüße zu dir,
      Anna-Lena

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  12. rosadora schreibt:

    sag noch dazu, liebe anna-lena, dass es kein gelenkigkeitsspiel ist, sondern eine tiefe verbeugung vor unseren füssen, die uns täglich die grössten dienste leisten.
    DIE FÜSSE KÜSSEN, in tiefer ehrfurcht…

    schönen abend
    rosadora

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  13. Martha schreibt:

    huhu Anna-Lena,

    ich habe etwas Mühe, wenn Du sagst: wir Gesunden – die Behinderten sind nicht die Kranken, aber Deine Fussgedanken sind der Hit, jedenfalls mir gefallen sie und ich komme nirgendshin mit meinen Füssen, jedenfalls so Verdrehungen, wie in den grossen Zeh beissen oder so *kopfschüttel* nein, damit kann ich bei weitem nicht mehr dienen.
    Bisous liebe Anna-Lena und en güeti nöi Wucha, Martha

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  14. Gudrun schreibt:

    Ich mag sie sehr, deine Körperwelten. Ein widermal erfrischender und so toll geschriebener Beitrag.
    Ich versuche gar nicht erst, meinen Zeh in den Mund zu stecken. Ich habe nämlich den Verdacht, das Beinchen nicht wieder runter zu bekommen. 😀 Aber, meinen Namen kann ich schreiben mit jeder Hand und jeden Fuß.

    Liebe Grüße ins Lesestübchen

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  15. freidenkerin schreibt:

    *Lach!* 😆 Klasse!
    Ich habe berufsbedingt seit etlichen Jahren schon Senk-, Spreiz- und Plattfüße und bin heute Mittag erst wieder schmerzhaft daran erinnert worden – uuuuuh, meine Füße brannten nach Feierabend wie Feuer! – dass ich mir beim Orthopäden dringendst eine Verschreibung für neue Einlegesohlen abholen muss…
    Herzlichst!

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  16. Himmelhoch schreibt:

    Liebe Anna-Lena, offensichtlich sind meine Beine im Laufe der Jahre geschrumpft, denn ich bekomme sie nicht mehr in den Mund gesteckt, den großen Zehl. Verstehe ich nicht *grins*.
    Schönes Foto zu einem füßelnden Text, danke!
    LG Clara

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    • Anna-Lena schreibt:

      Da hilft nur ÜBEN, liebe Clara, damit die verkürzten Muskeln wieder gedehnt werden. Du sollst deinen Zeh ja auch nicht essen, sondern küssen :mrgreen:

      LG Anna-Lena 😉

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  17. suebilderblog schreibt:

    Ich bin sprachlos, was Dir alles einfällt!!! Es war mir gar nicht bewußt, dass es soooo viele Redewendungen zu Füßen gibt. Doch jetzt, wo ich dies hier lese, habe ich alle schon einmal gehört.
    Ich wünsche Dir einen guten Wochenstart und werde jetzt erst einmal meine Füße hochlegen, denn sie haben mich heute weit getragen 😉

    Liebe Grüße
    Susanne

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    • Anna-Lena schreibt:

      Es gibt sicher noch mehr, liebe Susanne, wenn man erst mal googeln würde..
      Ich wünsche dir auch einen guten Start in die Woche. Hier scheint die Sonne 🙂

      Herzliche Grüße
      Anna-Lena

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  18. bruni kantz schreibt:

    und dann gibt es noch die Menschen, die immer auf großem Fuß leben, Geld mit vollen Händen ausgeben und sich gar nicht überlegen, ob es ihr eigenes ist, oder vielleicht doch schon das der anderen … Mit den Füßen voran am Ende …
    Wenn man mal überlegt, fällt einem immer noch eine Redenart ein, die sich mit den Füßen befaßt. Als Kinder haben wir es ganz bestimmt alle versucht, unsere Zehen in den Mund zu stecken. Warum eigentlich? Nur um die Beweglichkeit des Körpers auszuprobieren?

    Ich erinnere mich gut an das Kinderlied „Zeigt her eure Füßchen, zeigt her eure Schuh …

    Die Füße sind also ein ganz besonders wichtiger Körperteil und der Schuhekauf für sie macht großen Spaß. Man braucht dazu wenigstens nicht in die stickigen und meist engen Umkleidekabinen zu gehen! ☺
    Lieber Gruß von Bruni, deren Füße gerade eben zum Bett streben. Ich denke, ich sollte ihnen ihren Willen lassen.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Bruni,

      danke für deine wunderbaren Ergänzungen.
      Meine Füße haben mich bereits aus dem Bett getrieben, denn die Sonne scheint und ich habe heute frei :-).

      Hab einen feinen Tag!
      Herzlichst,
      Anna-Lena

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  19. tonari schreibt:

    Na toll, das mit dem Zeh in den Mund stecken klappt schon mal nicht mehr. Jedenfalls nicht in den eigenen 😆
    Eine tolle Fußsammlung hast du uns da aufbereitet.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Tröste dich, liebe Frau Tonari, bei mir klappt das auch nicht mehr. Also sich damit abfinden oder üben. Ich weiß noch nicht, wofür ich mich entscheiden werde.

      Bist du wieder fit?

      Ich grüße dich herzlich und schicke dir ein paar Sonnenstrahlen via Luftlinie :-).

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  20. Träumerle Kerstin schreibt:

    Eine feine Zusammenstellung wieder!
    Zehe in den Mund stecken? Hihi – das konnte ich vor 30 Jahren mal, jetzt doch nicht mehr 😆
    Liebe Grüße von Kerstin.

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  21. fred210761 schreibt:

    Hallo Anna-Lena,

    die bunten Söckchen sind zauberhaft, so einen schönen Fußschmuck gibt es, also nun bin ich platt, also muss auch das man(n) manchmal nur sehr selten zu Gesicht bekommt auch immer immer hübsch bedeckt sein 😉

    Liebe Grüße, Fred

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  22. fred210761 schreibt:

    Ich probierte gerade, nein ich schaffe es nicht mehr, die Gelenkigkeit ist dahine, zumindest in dem Bereich 🙂 und der hier > 😉

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