Mein heutiger Lesetipp
Der Autor Michael Theißen, Jahrgang 1986, studiert Sozialwissenschaften an der Universität Köln und veröffentlicht mit seinem Psychothriller seinen ersten Roman.
Katjas Leben gerät gerade völlig aus den Fugen. Ihr sechzehnjähriger Sohn Leon ist durch einen Autounfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen. Seit einem halben Jahr ist ihre Schwester Nicci spurlos verschwunden.
Obwohl Katja keinen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen sieht, reißt sie die Mitteilung eines Notars aus ihrer Trauer. Leon hat diesem Notar ein Päckchen für seine Mutter geschickt, das ein Armband der verschollenen Schwester enthält. Katja setzt alle Hebel in Bewegung, die näheren Umstände von Leons Unfall zu beleuchten und den Unfallfahrer zu finden.
Dabei stellt sie fest, dass sie vieles in ihrer Familie, die sie immer als eine glückliche Familie gesehen hatte, nicht mitbekommen hat.
Katjas Bemühungen stellen sie immer wieder vor neue Herausforderungen, sich spontan auf unerwartete Situationen einzustellen und darauf angemessen zu reagieren. Sie beleuchtet nicht nur die letzten Tage in Leons Leben, sei es in der Schule oder seine Beziehung mit Tessa. Die Tatsache, dass ihr Mann von ihrem Schwager zusammengeschlagen wird, spannt immer wieder den Bogen zu ihrer verschwundenen Schwester.
Letztendlich führen alle Fäden zusammen. Sie gehen von der Familie aus und landen auch wieder bei der Familie, die sich neu formieren muss, um das Geschehene zu begreifen und zu verarbeiten.
Der Roman baut gleich am Anfang Spannung auf, die bis zur Auflösung bleibt. Der Erzählstil aus Katjas Sicht als Ich-Erzählerin ist flüssig und sehr gut zu lesen. Obwohl der Roman ein Psychothriller ist, entwickelt er sich langsam im Aufbau und lässt bis zum Ende alle Optionen offen.
Michael Theißen hat einen spannenden Debütroman geschrieben, den ich sehr gerne gelesen habe und der mir gut gefallen hat.
c/ G. Bessen, 10/16
ISBN: 978-3-7413-0041-1, Bastei Lübbe AG, Köln 2016, http://www.bastei-entertainment.de,
Taschenbuch 265 Seiten, € 12,90
Bücher in der „Ich-Erzählung“ sind nicht unbedingt meins, doch dieses würde mir vom Inhalt mit Sicherheit gefallen. Mal sehen, ob ich es noch in meine Lese-Wunsch-Liste packen kann, die irgendwie immer länger wird…….. Geht es Dir eigentlich auch so?
LG Susanne
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Ich habe es in wenigen Tagen gelsen, es hat mir gut gefallen.
Ja, meine Liste wird auch immer länger. Aber der Winter kommt…
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Klingt sehr spannend! Ich werde es mal in meiner Bücherei erforschen. Ansonsten lese ich gerade etliches von Martin Suter. Absolut empfehlenswert, nie langweilig. Er schreibt tolle Sätze. Ein Züricher Journalist meinte, diese Sätze seien so schön, dass man sie fast siezen müsste.
Schönen Sonntag, Brigitte
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„diese Sätze seien so schön, dass man sie fast siezen müsste. “ Das nenne ich wahre Wertschätzung!
Ich danke dir für den Tipp, ich habe von ihm noch nichts gelesen.
Lieben Gruß,
Anna-Lena
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Ich habe ihn auch nur per Zufall in der Bücherei gefunden und konnte nicht mehr aufhören zu lesen – „Der Koch“, „Der Teufel von Mailand“, „Der letzte Weylandt“. Er schreibt wirklich super. Hoffentlich finde ich noch was!
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Schon notiert 🙂 .
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