Susann Pásztor: Ein fabelhafter Lügner
Mein heutiger Lesetipp
Die 16-jährige Lily trifft sich mit ihrer Mutter Marika, deren Halbschwester Hannah und ihrem gemeinsamen Halbbruder Gabor in Weimar zu einem Familienfest.
Josef Molnár, genannt Joschi, ist der Vater der drei Geschwister und er hatte mit zwei weiteren Frauen noch zwei, mittlerweile verstorbene Kinder. An diesem Wochenende wäre der seit 30 Jahren tote Vater und Großvater 100 Jahre alt geworden und das soll gefeiert werden.
Allerdings weiß niemand der Geschwister so richtig Bescheid über Joschi, denn wie der Titel des Romanes verrät, hat Joschi gelogen, was das Zeug hält.
Von Weimar aus fährt die zusammen gewürfelte Familie nach Buchenwald, denn ob Joschi wirklich Jude war oder nicht und ob seine ersten beiden Kinder in Auschwitz umkamen, lässt sich auch hier nicht klären.
Lily ist eine großartige Erzählerin, die tragische und komische Elemente gekonnt miteinander verbindet und die der etwas merkwürdigen Geburtstagsfeier einen ganz besonderen Anstrich gibt, auch wenn ihre ursprünglichen Absichten, ein Referat für die Schule über Buchenwald zu schreiben, etwas ins Hintertreffen geraten.
Wie auch in den anderen Romanen von Susann Pásztor (hier und hier) darf der Leser keine zahlreichen Handlungsstränge oder eine spannende Entwicklung der Charaktere erwarten. Auch in diesem Roman geht es darum, ein ernstes Thema mit sprachlicher Raffinesse von mehreren Seiten zu beleuchten. Die Eindrücke in Buchenwald gehen unter die Haut, werden aber durch die originelle Geburtstagsfeier relativiert.
Eine Familie mit Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein können, kommt zusammen und sich näher und letztendlich wird es unwichtig, welche Geschichten von Joschi stimmen und welche nicht.
Erscheinungsdatum: März 2011
204 Seiten, Taschenbuch
ISBN : 978-3-462-04310-5
8,99 €
Das klingt irgendwie spannend und auch irgendwie kurios, liebe Anna-Lena.
Wie liest es sich denn? So, als wenn man es nicht aus der Hand legen möchte?
Liebe Grüße zur Nacht von Bruni
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Ja, so ungefähr 😆 . Bei 204 Seiten liest es sich auch schnell weg 🙂 .
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Das klingt nach einer nachdenklichen, aber auch unterhaltsamen Lektüre.
Hab ein schönes Wochenende liebe Anna-Lena.
Gruß
Agnes
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Genau diese Mischung ist es.
Auch dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Anna-Lena
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