Ein Klosterdorf am Niederrhein – Steyl an der Maas (2)

Arnold Janssen gründete in Steyl auch zwei Orden mit Schwestern.
Am 8. Dezember 1889 gründete er die Steyler Missionsschwestern, die heute in vielen Ländern der Welt ihren missionarischen Einsatz leisten und deren Mutterhaus in Steyl sich sehr nach außen öffnet und in diesem Jahr das 125. Jubiläumsjahr der Ordensgründung feiert.
Von den 50er Jahren bis Anfang der 80er Jahre gab es in Steyl eine Internatsschule für Mädchen, ein anerkanntes deutsches Aufbaugymnasium. Der Unterricht erfolgte ausschließlich von Ordensschwestern nach den Rahmenlehrplänen von Nordrhein-Westfalen.
Heute sind immer wieder Besuchergruppen im Kloster, zum Kennenlernen, aber auch um bewusst Tage der Stille zu erleben.
Derzeit leben im Mutterhaus nur noch etwa 85 Schwestern.

Zwischen St. Michael und den Steyler Missionsschwestern liegt, direkt an der Maas, das Mutterhaus der Steyler Anbetungsschwestern, die im Verborgenen leben und durch Gebete die Arbeit der Steyler Missionare und Missionarinnen unterstützen. Wegen ihrer rot-weißen Ordenstracht sind sie auch als „Rosa Schwestern“ bekannt.
Dieser Orden wurde am 8.Dezember 1896 gegründet. Die Besucherkapelle ist durch ein Gitter von der Klosterkirche getrennt.
In diesem Mutterhaus leben etwa derzeit 25 Schwestern.

Nach Informationen der Steyler Missionare von 2010 wirken weltweit etwa 10000 Frauen und Männer der Steyler Ordensfamilie aus 70 Nationen.

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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32 Antworten zu Ein Klosterdorf am Niederrhein – Steyl an der Maas (2)

  1. minibares schreibt:

    Hatte ich nicht auch irgendwo gestern gelesen: Verbum Die ?
    wir waren letzten Sonntag in Venne, da wirken Schwestern und dieser Bezeichnung. Sie sind weltlich gekleidet.
    Mächtigen Trutzburgen gleichen die Gebäude.
    Solche Lourdes-Grotten mag ich gern, die gab es in meinen ganz frühen Jahren auch an der Kirche meiner Kindheit. Aber irgendwann war sie nicht mehr da.
    Der Friedhof ist recht groß, es lebten ja auch viele Nonnen dort.
    Die Anbetungsschwestern machen noch richtig Gottesdienst.
    Danke für diesen zweiten Bericht, liebe Anna-Lena, hat mir sehr gefallen.
    deine Bärbel

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    • Anna-Lena schreibt:

      Der Friedhof ist tatsächlich bald „voll“ . Über sechshundert Schwestern sind dort begraben. Zu meiner Schulzeit waren etwa dreihundert im Haus, nun sind es noch knapp hundert und die meisten nicht mehr ganz jung.

      Die Häuser sind sehr alt, aber ich mag sie in ihrer Architektur.

      Liebe Grüße!

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      • minibares schreibt:

        Ach es heißt doch Verbum DEI muss ich groß schreiben, sonst wird mir das immer automatisch umgedreht.
        Venne hat ein Exerzitienhaus. Da fahren sogar aus Westerholt ab und zu welche hin.
        Es nimmt alles ab, leider.
        Damals 300 das ist gewaltig.
        Ja die Architektur gefällt mir auch richtig gut.

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        • Anna-Lena schreibt:

          Früher Haben viele Eltern ihre Töchter ins Kloster geschickt, damit sie eine bessere Ausbildung genießen können und abgesichert sind. Wer den Weg heute noch geht, sollte wissen, worauf er sich einlässt, es ist nicht jedermanns Sache. Erstens wird man sehr ausführlich auf das Ordensleben vorbereitet und kann sich das über mehrere Jahre überlegen, bis man die Ewigen Gelübde ablegt und man kann wieder austreten, wenn man sich geirrt hat.

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          • minibares schreibt:

            Stimmt, die es sich leisten konnten, schickten ihre Kinder ins Internat. Welches, haben wir nie zu hören bekommen, damals.
            Aber so christlich aufzuwachsen kann doch nur gut sein, wenn es nicht übertrieben wird.

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            • Anna-Lena schreibt:

              Was meinst du mit „übertrieben“? Streng war die Erziehung sicherlich, aber das war es in staatlichen Schulen auch, wo es noch oft eine Prügelstrafe gab. So etwas habe ich zum Glück nie erlebt.
              Liebe Grüße!

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              • minibares schreibt:

                Übertrieben, damit meinte ich die christliche Lehre.
                Womöglich jeden Morgen zur Messe….
                Ah ja, du hast Recht, Prügel waren in den Jahren noch Gang und Gäbe.
                ist mir sogar auf dem Gymnasium passiert. Kunstunterricht: Eine dunkle Szene mit erleuchteten Fenstern. Sie ging herum, schaute sich die diversen Sachen an, kommt zu mir, nimmt meinen Pinsel mit dunkler Farbe und will ins Helle…
                Ich, da ist aber dunkle Farbe!!!!
                und zack hatte ich eine echte Ohrfeige, mein Ohr war taub! Nachmittags zum HNO-Arzt, da war es wieder gut…

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                • Anna-Lena schreibt:

                  Doch, an der Messe haben wir morgens teilgenommen und waren froh, als am Mittwoch eine Abendmesse eingeführt wurde. Danach gab es immer Brötchen und heißen Kakao.

                  Ich habe vor Steyl einen Englischlehrer gehabt, der einen dicken Schlüsselbund durch die Klasse schmiss. Zum Glück hat den nie jemand abbekommen.

                  Und mit unserem Pastor hatte ich auch so meine Erlebnisse, er hat gern an den Haaren gezogen, wenn man im Kommunion- oder Firmunterricht gequatscht hat und das habe ich besonders gern gemacht … 😦 .

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  2. Ingrid schreibt:

    Das kommt mir vor wie eine andere Welt, von der man so wenig weiß. Du hast ja anscheinend viele Einblicke bekommen.
    Liebe Grüße, Ingrid

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  3. Brigitte schreibt:

    Ganz spurlos ging die Zeit in der Klosterschule an mir ja nicht vorüber. Wir Mädchen fühlten uns schon geborgen bei den Schwestern, die zwar streng, aber durchaus gerecht waren. Mir sind diese Jahre nach wie vor in guter Erinnerung.
    Bei uns hier sind die Schwestern auf dem örtlichen Friedhof beerdigt.
    Deinen letzten Satz mit dem du Bärbel antwortest, kann ich so unterstreichen. Die Architektur mag ich auch!

    Liebe Grüße, Brigitte

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    • Anna-Lena schreibt:

      Mir auch, liebe Brigitte, und ich möchte die Zeit nicht missen. Aber ich kenne auch Mitschülerinnen von früher, die keinen Fuß mehr in das Kloster setzen würden.

      So hat jeder seine eigenen Erfahrungen.

      Herzliche Grüße von mir,
      Anna-Lena

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  4. ann53 schreibt:

    Das ist wirklich sehr interessant und kannte ich bisher noch gar nicht liebe Anna-Lena!
    Kannte bisher nur die Ordensschwestern der „englischen Fräulein“ bzw. Maria Ward, welche teils im Kindergarten, Schulen, Altenheimen usw. bei uns sehr engagiert waren.
    Die Grotte ähnelt sehr der Grotte am Anna-Berg in Schlesien, wo ich im Frühjahr war.
    Liebe Grüße und noch einen schönen Abend wünsche ich dir ❤

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    • Anna-Lena schreibt:

      So engagieren sich die Steyler auch, viel in der Bildung, der Pflege und da, wo sie weltweit gebraucht werden.
      Die „englischen Fräulein“ – über den Namen musste ich immer schmunzeln – sind mir auch ein Begriff.

      Liebe Grüße auch an dich,
      Anna-Lena

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  5. Frau Momo schreibt:

    Ich hab’s ja nicht so mit Mission, aber Klöster finde ich meistens wundervolle Orte

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  6. Lucie schreibt:

    Liebe Anna-Lena,
    ich hatte mich gestern schon gewundert, wo dieses Kloster am NIEDERRHEIN sein sollte.
    Heute habe ich mal gegoogelt und siehe da … es liegt in den NIEDERLANDEN.

    Schau mal hier: http://www.eugen-perau.de/karten/karte_niederrhein.html eine Karte vom Niederrhein. 😉

    Nicht sauer sein, aber ich lese immer noch bei dir, wenn auch meisten ohne Kommentare zu hinterlassen! 😉

    Herzliche Grüße von mir

    PS: schöner Bericht und eindrucksvolle Bilder von dem Kloster.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Lucie,
      danke für den Kartenlink 🙂 .

      Wieso sollte ich sauer sein?? Ich freue mich, wenn du hier bist, zum Kommentieren fehlt auch mir immer öfter die Zeit 😦 .

      Liebe Grüße zurück 🙂 .

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  7. Uli schreibt:

    Liebe Anna-Lena,

    wir haben gemeinsam die Schuljahre in Steyl verbracht und auch die verg. -sehr schöne Woche (!!!)- dort er-LEBT!
    Weder Wind noch Regen konnten uns die Laune verderben; es war TOLL !!

    Deine Schilderungen sind absolut korrekt bzw. fußen auf einem guten Hintergrund-Wissen.
    Deine Leserschaft spürt das…. ich lese es aus den netten Kommentaren heraus.

    Herzliche Grüße
    Uli

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  8. bruni8wortbehagen schreibt:

    Schwestern mit Aufgaben in Schulen als Pädagogen, in der Pflege oder beratenden Funktionen, kann ich mir sehr gut vorstellen, auch um in der Stille zu leben, in Abgeschiedenheit, Ruhe und weit ab von unnützer Hetze und hektischem Trubel – das alles finde ich wundervoll und sehr richtig,
    Aber als ich mir den Bericht über die Anbetungsschwestern angesehen habe, konnte ich ein mulmiges Gefühl nicht unterdrücken. Immerwährendes Beten, nur noch aus Beten zu bestehen und an nicht anderes mehr zu denken, das erscheint mir doch viel zu einseitig und eingeschränkt.
    Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Es ist eine Welt, die ich nicht verstehe, mit der ich große Probleme habe. Es kann nicht Lebenssinn sein, selbst so etwas wie ein Gebet zu sein.

    Danke für Deinen tollen und sehr informativen Bericht, liebe Anna-Lena.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ich verstehe dich sehr gut, denn diese völlige Abgeschiedenheit ist auch für mich schwer nachzuvollziehen. Aber wenn Menschen so einen Weg gehen und auf alles verzichten, haben sie sich sicher dazu berufen gefühlt und finden darin ihren Lebenssinn.

      Liebe Grüße zu dir,
      Anna-Lena

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  9. bruni8wortbehagen schreibt:

    ja, das muß wohl so sein, sonst könnten sie so nicht leben. Ich akzeptiere es natürlich, aber das Verstehen fällt mir halt sehr schwer.

    Liebe Samstagsabendgrüße von Bruni zu Dir

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  10. Emily schreibt:

    Dein Bericht war sehr beeindruckend, liebe Anna-Lena. Insbesondere, weil mich das Thema ja auch umtreibt. Ich danke dir für diese schönen Eindrücke und schaue noch mal genauer hin 😉
    Danke und alles Liebe ♥ Emily

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  11. ernstblumenstein schreibt:

    Ein informativer Bericht über dieses Kloster. Ich nehme an liebe Anna-Lena, dass Du hier im Internat oder Klosterschule warst. Grüess us de Schwiz… Ernst

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