Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor…
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Was man besaß, weiß man, wenn man’s verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Erich Kästner (1899 – 1974)
Auch wenn dieser November nicht unbedingt den früheren Spätherbst-Zuständen entspricht, die Kästnerworte fassen die herbstliche Melancholie in starke Bilder.
Einen lieben Gruss in die milden Novembertage,
Brigitte
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Für mich hat Melancholie durchaus auch Positives an sich, es ist eine ganz besondere Stimmung, die den November prägt und der wir auch hoffnungsvoll entgegenblicken dürfen.
Liebe Grüße aus dem schwindenden Tag,
Anna-Lena
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Schöne Illustration zu Kästners Gedicht…
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Das freut mich, liebe Hedwig!
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Irgendwie sehr treffend und schön in der fast depressiven Melancholie
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Das freut mich, dass du es auch so siehst.
Einen lieben Gruß!
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Oh, ich mag Kästner und dein feines Elfchen im Bild. Liebe Grüße an euch aus dem Aargau. Ernst
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Das freut mich. Auch von uns herzliche Novembergrüße 🙂 !
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Kästner – gut wie immer, liebe Anna-Lena! Der November ist still, duster und verregnet. Schöne und sonnige Tage sind selten.
Da müssen wir durch und hoffen auf den Lichtermonat Dezember 🙂
Ganz herzlich, Bruni
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Bei uns will der Oktober noch nicht weichen, zumindest haben wir milde Temperaturen und die Sonne verwöhnt uns auch noch. Aber sicher wird das nicht so bleiben …
Liebe Grüße auch zu dir,
Anna-Lena
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