Über den Autor:
Tomáš Halík, Theologe und Professor für Soziologie, wurde 1948 geboren und 1978 heimlich zum Priester geweiht. Er war enger Mitarbeiter von Kardinal Tomásek und Václav Havel und ist heute Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag.
Mit der Fastenzeit 2020 begann die Phase, in der öffentliche Gottesdienste über Wochen und Monate nicht möglich waren. Viele Christen empfanden diese Zeit als sehr bitter, gerade auch in der Zeit des nahenden Osterfestes, andere nutzten die unzähligen digitalen Angebote und waren froh, dass Gottesdienste gestreamt werden konnten.
Tomáš Halík hat sich bewusst dazu entschlossen, Gottesdienste in seiner Gemeinde nicht zu streamen, sondern seine Predigten zu den Sonntagen der Fastenzeit, der Karwoche, den Ostertagen bis hin zum Pfingstsonntag als Videos anzubieten. Diese Predigten liegen nun in Buchform unter dem Titel „Die Zeit der leeren Kirchen – Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens“ vor.
Corona ist keine Strafe Gottes. Und doch wirft diese Pandemie Fragen nach dem Leid und seinem Sinn in unserer Welt und unseren persönlichen Erfahrungen auf. Noch immer sind Gottesdienste nur unter strengen Auflagen möglich und die leeren Kirchen sieht Halik als ein mögliches Zukunftsszenario in unseren westlichen Industrieländern.
Das Sterben der alten und in vielem überholten Form von Kirche wird durch das Virus beschleunigt. Nach Halíks Überzeugung bedeutet Ostern auch für die Kirche und das Christentum einen Weg des Sterbens und der Auferstehung. Nur eine andere Gestalt der Kirche kann ihr Weiterleben ermöglichen. Der Glaube verliert für ihn nicht an Kraft, im Gegenteil, er ist für ihn der feste Anker in unseren Tagen.
Glaube und Kirche sind noch lange nicht am Ziel, sondern immer noch auf dem Weg. Sie sind auch keine Besitzer irgendwelcher Wahrheiten, sondern auf der Suche nach Wahrheiten. Somit sollten wir nicht auf eine Rückkehr alter kirchlicher Strukturen warten, sondern alle miteinander an einer Verwandlung der Kirche mitwirken.
Diese offene und kritische Zustandsbeschreibung der Kirche in all den Predigten und Impulsen dieses Buches fordert zum Nachdenken und Mitdenken und letztendlich Handeln heraus, um der Kirche von gestern und heute eine Chance für morgen zu geben.
Das Buch „Die Zeit der leeren Kirchen“ ist ein Begleiter für die Fasten- und Osterzeit, der auch nach Corona nichts an seiner Aktualität verlieren wird.
Die Zeit der leeren Kirchen (Gebundene Ausgabe)
Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens
Verlag Herder
1. Auflage 2021
Gebunden mit Schutzumschlag
208 Seiten
ISBN: 978-3-451-38994-8
€ 20,00
© G. Bessen, 7/2021
Klingt interessant
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Ist es, das kann ich dir versichern!
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Leere Kirchen sind und waren stets Orte stiller Einkehr.
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Gerade die Einkehr im Sinne von Kontemplation hat in diesem Buch einen hohen Stellenwert.
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Gerade komme ich von meinem Sonnragmorgenspaziergang. Die Kirchenglocken läuteten. Eine Blumenwiese vor mir, oh, das war dann meine Kontemplation 🙏
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Das kann ich gut nachvollziehen, liebe Gisela 🙂 .
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Danke.
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für manche…
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Danke für diesen tollen Tipp, das wird auf jeden Fall auf meinem Stapel landen, denn diese Diskussion um die (andere als gewohnte) Zukunft der Kirche treibt ja auch meine lutherische Konfession um. Samt den Tendenzen, „nach Corona“ wieder zum Gewohnten zurückzukehren… Leider sieht man immer nur die Risiken und nie die Chancen der Veränderung.
Einen gesegneten Sonntag für dich, LG Anja
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Es ist wirklich ein Buch, dass zum Aufbruch ermuntert, egal, für welche Konfession und Glaubensrichtung.
Ich habe schon mehr von ihm gelesen, er ist wirklich ein charismatischer Mensch mit Weitblick.
Auch dir einen gesegneten Sonntag, liebe Anja.
Herzlich,
Anna-Lena
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Klingt nach einem wirklich spannenden Buch, liebe Anna-Lena.
Liebe Grüße von Bruni
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Man sollte schon einen Bezug zur Religion und Spiritualität haben und auch ein Interesse, wie es mit den Kirchen weitergeht. Nicht nur Corona macht den Kirchen zu schaffen, die katholische Kirche trägt ja noch mehr Lasten auf dem Buckel.
Auch dir liebe Grüße,
Anna-Lena
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Die kath. Kirche hat so viel Unheil angerichtet. Ich weiss das. Ich bin als Kind und damit als Erwachsener regelrecht vergiftet worden von dem Sündenthema
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Das tut mir aufrichtig leid, lieber Gerhard. Ich hoffe und wünsche dir, dass du dich mittlerweile davon befreit hat und auch vergeben kannst.
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Das ist leider nicht der Fall!
Liebe Grüße Gerhard
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