Weihnachten wurde nie in einer Friede-Freude-Eierkuchen-Welt gefeiert,
wie auch Erich Fried in einem Gedicht von 1947, als er selbst in einer Phase der Sinnsuche war, zum Ausdruck brachte.
Auch, wenn wir Weihnachten als das Fest der Liebe verklären, so hat doch jede
Zeit ihre Schattenseiten, ihre Sorgen, Nöte und Ängste.
Weihnachtslied
Eine Streu von Stroh
Eine Wand von Wind
Eine Woge als Wiege
Ein Kind
Ein Schwamm voll Essig
Eine Kammer voll Gas
Eine Waage am Wege
Eine Grube im Gras
Eine Gasse voll Dirnen
Eine Gosse voll Wut
Eine Stirne voll Dornen
Eine Mutter voll Blut
Eine Streu von Stroh
Eine Wand von Wind
Eine Woge als Wiege
Ein Kind
© Erich Fried (1921-1988) jüdischer Lyriker
Ich kannte dieses Gedicht nicht und bin sehr beeindruckt.
Ansonsten: Ich hätte nichts dagegen, Eierkuchen als Weihnachtessen Tradition werden zu lassen, und gegen Frieden und Freude natürlich auch nicht.
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Ich liebe Eierkuchen, je süßer desto besser 🙂 .
Friede und Freude brauchen wir mehr denn je.
Auch ich war vom Gedicht sehr beeindruckt, ich habe es am Hl. Abend in der Predigt im Rahmen einer livestream-Christmette erstmalig gehört und es hat mich nachhaltig beschäftigt.
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Nur Friede-Freude-Eierkuchen ist auch in der Weihnachtszeit nicht wirklich realistisch und denkbar, aber zumindest Zeit der Besinnlichkeit und der Zauber des Weihnachtsfestes durch die Geburt Jesu sollte alles andere zumindest in der Weihnachtszeit in den Schatten stellen, liebe Anna-Lena.
Liebe Grüße von Hanne und hab noch einen schönen Weihnachtstag 🎄🌠
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Ich habe dieses Gedicht und seine Auslegung als wesentlichen Teil einer Predigt in einer livestream-Christmette am Hl. Abend gehört und ich fand es so trefflich, sich sowohl die Zeit der Entstehung des Gedichtes als auch die Zeit um Jesu Geburt im geschichtlichen Kontext mal wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Weihnachten und seine tiefe Botschaft findet immer in „unruhigen“ Zeiten statt.
Eine gute Zeit „zwischen den Jahren“ und herzliche Grüße dir!
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Gänsehaut …
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Ja, wenn man die Zeit betrachtet, in der das geschrieben wurde …
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Genau so ist es.
Dieses Weihnachtsgedicht müssten viel mehr Menschen lesen und darüber nachdenken.
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Genau deshalb habe ich diese Anregung eingestellt.
Liebe Sonntagsgrüße!
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Ich mag seine Poeme 🤗
Herzlichen Dank fürs Einstellen liebe Anna-Lena!
Schöne Weihnachten weiterhin…
Herzlich Lu
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Sehr gerne, lieber Lu, es hatte mich sehr angesprochen, weil das Jammern auf hohem Niveau in unserer Gesellschaft manchmal einfach nicht mehr zu ertragen ist.
Ich wünsche dir eine gute nachweihnachtliche Zeit und grüße dich herzlich!
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Da sagst du was… Jammern auf sehr hohem Niveau.
Dir eine schöne Zeit zwischen den Jahren 🍃🍂🍁🍀🍁🍂🍃
Herzliche Grüße vom Lu
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Für dich auch, lieber Lu 🙂 .
Ich lasse es gerade sehr ruhig zugehen …
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⭐ ⭐ ⭐
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Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
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Ein wundervolles Gedicht, eines, das so schrecklich in Erinnerung ruft, was es nie hätte geben dürfen… und doch ist da immer die Hoffnung, daß es besser wird.
1947, zwei Jahre nach den Greueln des Dritten Reiches, schrieb er seine Zeilen und ein Jahr später kam ich zur Welt, die scheinbar heil war. Doch da gab es die Nachwehen, wie fast in jeder Familie und immer noch sind da Schmerzen, die nie vergehen können.
Ganz herzliche Grüße, liebe Anna-Lena,
von Bruni
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Und die Welt scheint kein bisschen besser geworden zu sein, liebe Bruni. In manchen Punkten scheint sich die furchtbare und leidvolle Geschichte einfach nur zu wiederholen. Die Menschen sind scheinbar nicht oder nur bedingt lernfähig.
Einen lieben Gruß auch dir,
Anna-Lena
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Leider muß ich Dir völlig recht geben, liebe Anna-Lena!
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