Unsere Welt steht Kopf.
Oben und unten,
rechts und links,
alles ist verrückt.
Und ich?
Ich stehe neben mir
und sehe die Welt aus einer anderen,
einer völlig neuen Perspektive.
Wie geht es weiter?
Ist nach der Krise
ein Leben mit der Krise?
Wird das Neben-mir-stehen,
das Ver-rückte,
gar das Normale der Zukunft?
Unser Leben – ein Strudel von Gegensätzen,
der seit rund zwei Monaten unser aller Leben durcheinanderwirbelt
Aus dem rastlosen Alltag in den Entschleunigungsmodus,
zuerst mit einem Gefühl von Starre und Stillstand
Virtuelle Erfahrungen wie home office und home schooling, Telefon- und Videokonferenzen,
Livestream-Übertragungen und Podcasts mit Kontaktbeschränkung und dem schmerzlichen Fehlen des persönlichen Miteinanders
Umgeben von Befürwortern der Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung
wie auch von Unterwanderern und Beschwörungstheoretikern
Der Wunsch nach verlässlicher Aufklärung und verantwortbaren Lockerungen,
nach Normalität und einem Leben, wie wir es kannten und schätzen gelernt haben
Sommerzeit ist Urlaubszeit und Reisezeit mit Reisewarnung und Reiseplanungen
und über allem die Frage der Verhältnismäßigkeit
Was werden wir machen,
wenn die Zahl der Infizierten einen neuen Höhepunkt erreicht?
Was werden wir anders machen,
wenn Corona vorüber ist?
Die Krisen und Probleme unserer Welt werden sich nicht ändern, wenn wir nicht umdenken, neue Wege ausprobieren und alles tun, den Planeten nachhaltig zu retten. Vieles wird nicht mehr aufzuhalten sein, doch wir stehen in der Verantwortung den nächsten Generationen gegenüber.
Eine Vogel-Strauß-Haltung mit dem Kopf im Sand wird uns nichts nützen, ebenso wenig ein unüberlegtes Vorpreschen. Das hatten wir alles doch schon. Oder?
©Text: G. Bessen 5/2020, Foto: Christine Engelhardt/pixabay
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Sehr kluge Gedanken liebe Anna-Lena. Ich fürchte nach Corona werden nur wenige Menschen ein geändertes Verhalten oder eine andere Sichtweise weiterleben. Ich wollte einen Artikel über die Wirtschafts-/ Konsumseite der Krise schreiben, doch der wäre sehr negativ geworden, also hab ich es gelassen. Was hülfe es schon mehr zu wissen, ohne etwas ändern zu können? Nichts. Hab eine feine Pfingstwoche!
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Lieber Arno,
ich verstehe dich und deine Konsequenz gut. Die eingesparte Zeit kannst du sicher für Aufbauenderes, z. B. Spaziergänge mit Kamera und Vierbeinern nutzen und uns alle damit erfreuen.
Business as usual – die Befürchtung teile ich. Wir sind bisher gut aus der Krise gekommen und die furchtbaren Bilder aus Italien und anderen Ländern lassen sich von vielen sicher leicht verdrängen – ist ja weit weg, solange der Flieger zum Sommerurlaub dort nicht landet.
Auch dir eine gute Pfingstwoche mit hoffentlich bald pfingstlichem Wetter.
Liebe Grüße
Anna-Lena
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Es gibt den gesunden Menschenverstand, der sagt, dass es so nicht weitergehen kann, dass es Zeit für Veränderungen ist. Und es gibt den ungebrochenen habgierigen Wirtschaftsverstand, der uns weiter in den Abgrund reißt. Es fällt mir zunehmend schwer optimistisch zu sein.
Liebe Grüße
Ulli
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Ich verstehe dich so gut, liebe Ulli, genau diese Diskrepanz stößt auch mir immer wieder mächtig auf!
Halten wir ein wenig Optimismus ganz fest.
Sei du auch lieb gegrüßt,
Anna-Lena
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„Wird das Neben-mir-stehen,
das Ver-rückte,
gar das Normale der Zukunft?“
Ja, ich denke schon, liebe Anna-Lena! Deshalb glaube ich nicht, „Das hatten wir alles doch schon.“ Ich glaube durchaus – was in Deinem Text ü b e r a l l durchklingt, dass schon v o r Corona-Ende sich vieles ändern muss, vor allem „Ich stehe neben mir
und sehe die Welt aus einer anderen,
einer völlig neuen Perspektive.“ Aber das lohnt sich!
Liebe Grüße
Helmut
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Zu Anfang hat auch mich bei aller Sorge der neue Blickwinkel, die Kreativität, die Sichtweise, dass unser aller Leben achtsamer und nachhaltiger werden muss, sehr begeistert.
Nun sehe ich eher eine beängstigende Sorglosigkeit und die Unsicherheit den Dränglern gegenüber.
Bleiben wir also in unserer Haltung und versuchen wir, Änderungen wirksam werden zu lassen, soweit es unser kleiner Lebensraum zulässt.
Sei herzlich gerüßt,
lieber Helmut!
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Alles offene Fragen und irgendwie kein Silberstreifen bei all den Rufen zurück zur „Normalität“, dem Druck der Wirtschaft und den anstehenden Wahlen.
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So sehe ich das auch und das macht unsicher.
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Dem kann ich beipflichten, Werner!
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Ich denke, zur Zeit brauchen wir noch Geduld und Durchhaltevermögen. Von den Schwarzmalern dürfen wir uns nicht runterziehen lassen, aber auch ganz und gar nicht in Sorgenfreiheit wiegen.
Enge Menschenmassen mssen nicht sein und totale Isolation auch nicht…
Ein gutes Mittelmaß mssen wir finden.
Ganz herzlich, Bruni, die jetzt ganz schnell raus in die Sonne muß 🙂
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Mittelmaß mit Augenmaß, das halte ich auch für einen angemessenen Weg, liebe Bruni.
Sei von Herzen zum Abend gegrüßt,
Anna-Lena
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Genau das ausgedrückt, was mich nun auch seit Wochen beschäftigt. Werde ich, 68, überhaupt noch mal eine Welt ohne Einschränkungen erleben? Werden Masken Alltag? 💚 Wir können es nicht ändern und deshalb müssen wir geduldig ertragen, was nicht zu ändern ist. LG Sigrid
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Mich treiben ähnliche Fragen um, liebe Sigrid und dann sage ich vertrauensvoll JA und freue mich, dass ich 65 Jahre ohne diese Einschränkungen leben durfte.
Hab Geduld und bleib gesund.
Herzlich
Anna-Lena
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So rum gesehen hast du natürlich recht. Wir hatten tolle, aufregende, einzigartige Zeiten, die viele junge Leute heute nicht mehr nachvollziehen können. Vor allem bin ich sehr froh und dankbar, dass ich einen Partner habe, mit dem ich in dieser ziemlich kontaktfeindlichen Zeit so viel zu zweit unternehmen kann. 🤗
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So viele Gründe, dankbar und optimistisch zu sein.
Ein schönes Pfingstfest für euch und liebe Grüße!
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