Mitten im Geschehen
sah ich Gestalten stehen.
Die Augen starr
und regungslos,
der Körper aufrecht,
bewegungslos.
Masken im Straßenbild,
bedeutungslos?
Doch ein genauer Blick verriet:
das ist ein Mensch,
der lebt und fühlt.
Er sieht die Welt
aus seiner Sicht,
doch, was er sieht,
verrät er nicht.
Wir sollten öfter
abseits stehen,
den Blick
in jede Richtung drehen
und unser enges Selbst verlassen
um neue Perspektiven
zu erfassen.
An den „tollen Tagen“ legen wir uns Masken an, um unser wahres Gesicht zu verbergen. Doch, wie sieht unser eigentlicher Alltag aus? Sind wir im normalen Leben nicht auch immer wieder versucht, uns hinter einer Maske zu verstecken.
- Wir lassen uns nicht gern in die sprichwörtlichen Karten gucken.
- Wir messen uns gern an anderen und möchten oft aus unserer eigenen Haut fahren.
- Wir schminken uns mit Masken und glauben, dadurch schöner zu sein.
- Wir verstecken, was wir unzureichend an uns finden.
- Wir geben vor, immer gut drauf zu sein, auch wenn uns zum Heulen zumute ist.
- Wir zeigen keine Schwächen, um dem allgemeinen Gesellschaftsbild zu entsprechen.
Auch mit unserem wahren Gesicht stehen wir mitten im Leben und sind liebenswert und gleichzeitig ehrlich und authentisch. Wir haben Ecken und Kanten sowie Stärken und Schwächen. Wir sind und bleiben Menschen!
Diese starren, hübschen Figuren in der Stadt sind also keine Schaufensterpuppen, sondern lebendige Menschen! Ihnen begegnete ich einzeln auch schon manchmal in Kassels Innenstadt. Wenn ich zu lange staunte, bewegten sie sich, meist in freundlicher, origineller Art. Maskiert sind sie ja nicht, sondern nur sehr originell geschminkt und gekleidet. Ja, wer sich das traut!
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Ich habe sie beim Straßenfest in Görlitz angetroffen und war zuerst irritiert, ob es Figuren oder Menschen sind. Mittlerweile tauchen sie häufig im Großstadtstraßenbild auf. Sie müssen eine wahnsinnige Körperbeherrschung haben.
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Ja, das ist fast jenseits unseres Begreifens, wirkt sehr seltsam.
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Masken zu tragen, beim Fasching, kennen wir aus dem Norden eigentlich nicht. Wir zeigen uns eigentlich echt, mit allen Ecken und Kanten. Aber ich kann diesen Spaß schon nachfühlen, sich hinter Masken zu verstecken oder einmal jemand anderes zu sein. Vielleicht sollten wir mal ein paar Tage so leben, als trügen wir Masken? Da fielen doch unsere „Masken“ ab.
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Das bedeutet, das Faschingsgen ist euch ziemlich fremd?
Dein letzter Satz gefällt mir 😉 .
Einen lieben Gruß!
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Kinderfasching gab es mal. Manche Erwachsenen feiern es ja auch, ganz fremd ist es nicht. Neuerdings will wohl auch Karneval dort einziehen. Eben sah ich einen Krimi , der mit Karneval zu tun hat. Es gibt so allerhand. Naja, wer sich da auskennt, hat keine Probleme.
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Ich komme zwar aus NRW, aber das Faschingsgen hat mich nur am Rande erwischt. Morgen gehe ich zwar zu einer Feier, aber nur, um gewisse Leute zu sehen und ein bisschen zu quatschen. Die ‚Pappnase‘ nehme ich dazu in Kauf 🙂 .
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Na, das ist ja harmlos und nett. Ich wünsche ein locker-heiteres Begegnen.
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Herzlichen Dank, liebe Gisela.
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😊
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Ganz toll in Worten und auch Bildern rübergebracht, was man sich immer wieder mal vor Augen halten sollte, liebe Anna-Lena.
Es gibt wohl viele Arten von Masken die man im laufe der Zeit benutzt, manchmal auch nur zum eigenen Schutz.
Liebe Grüße von Hanne
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Danke, liebe Hanne!
Ja, Masken haben auch – nicht nur in verschiedenen Berufen – eine ganz besondere Schutzfunktion.
Vielleicht verkleiden sich Kinder deshalb so gerne, weil sie unbewusst ihr Schutzbedürfnis ausdrücken?
Auch dir ganz liebe Grüße,
Anna-Lena
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tiefsinnig und s’menschelet… An der Fasnacht darf man via Larve so einiges ausdrucken, dass man sonst überdeckt. Viel Spaß, Dir. Liebe Grüße, Priska
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Da hast du recht, liebe Priska. Wird denn bei euch auch so intensiv Karneval gefeiert?
Komm gut durch, mit oder ohne Maske 😉 .
Liebe Grüße auch dir!
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Oh ja… !!!
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Mal ausbrechen mit anderem „Gesicht“, nicht erkannt werden, wenn man heimlich mal ganz aus sich raus gekommen will. Lang Ersehntes ausprobieren ohne das „Gesicht zu verlieren“ ist doch eine notwendige und ersehnte „Übung“, um sich zu auszuprobieren und zu stärken.
Sehr schön zusammen gefasst.
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Ich finde, so ein Versuch ist vollkommen legitim und auch reizvoll. Wie oft wollen wir ohnehin aus der Haut fahren?
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Eine Freundin und ich spielten mal Hexen in der Grundschule vor vielen Jahren. Unter den Masken bekam ich Atemnot und war ziemlich froh, als wir es hinter uns hatten… Die Kinder hatten aber ihren Spaß mit uns. 🙂
Die Masken im Alltag sind oft seltsam anzusehen, gleichgültige Maskengesichter und darunter brodeln die Gefühle… Lächelnde Menschen sieht man weniger und wie schade ist das doch.
Wie die Fasnacht in Basel, so mag ich sie…die Fastnachtszeit!
Ganz herzlich, Bruni, die hofft, Du hattest viel Spaß heute abend, liebe Anna-Lena
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Danke, liebe Bruni, ich hatte Spaß und habe meine Schuhsohlen mächtig durch vieles Tanzen strapaziert … 😆 .
Eine ganze Gesichtsmaske würde ich auch nicht ertragen und im wahren Leben versuche ich maskenlos zu sein 😉 .
Liebe Grüße dir,
Anna-Lena
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Ich habe es auch nie mehr gemacht.
Wir haben damals Mohrenköpfe an die Kinder verteilt. Wir waren gute Hexen 😊 getanzt haben wir nicht aber wir sind durch die Schule geflitzt 🙂
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