Alltag – das Immerwiederkehrende (7)

Und schon ist es wieder Zeit für Ulli Gaus Projekt, an jedem ersten Wochenende im Monat etwas aus dem eigenen Alltag zu beschreiben.

Das satte Grün der Bäume und Sträucher erfreut alle Sinne und die Vielfalt in der Natur lässt das Herz überlaufen.

Doch was ist mit denen, die die Osterfreude gar nicht erfahren konnten, die krank sind, auf einen Operationstermin warten und sich Sorgen machen, wie das Leben danach wohl weitergehen wird?

Terror und Gewalt sind zunehmend durch die Medien in unsere Wohnzimmer eingezogen. Was war das am Ostersonntag für ein Gefühl, als die Anschläge in Sri Lanka Menschen beim Gottesdienst brutal aus dem Leben gerissen haben?Wie haben wir empfunden, als deutsche Touristen auf Madeira beim Busunglück starben?

Klimakatastrophen sind an der Tagesordnung und trotz der Bedenken vieler, Unterricht zu verpassen und nicht hinreichend für das Leben zu lernen, werden die Proteste der Kinder und Jugendlichen zwar immer ernster genommen, doch aus den Komfortzonen des heimatlichen Wohnzimmers treibt es doch kaum einen Erwachsenen. Nach wie vor werden Hundertschaften von Kindern früh per Auto zur Schule gefahren, damit es die Kleinen doch möglichst bequem haben und die Eltern beruhigt ihrer eigenen Arbeit nachgehen können.

Niemand von uns kann die Welt retten und niemand kann Terror und Gewalt verhindern. Doch das Leben ist zerbrechlich, nicht planbar und kann sich von jetzt auf gleich verändern.  Wir können den Menschen „neben uns“ im Auge behalten. Wir können ein Auge auf ihn werfen, wenn er sich verändert oder wir erfahren, dass sein Leben von Krankheit belastet ist, wenn Trennungen mit dem Verlust sozialer Kontakte einhergehen, wenn der Verlust des Arbeitsplatzes in die Mittellosigkeit mündet.

Menschen mit Suizidgedanken sind mitten unter uns und es steht ihnen nicht ins Gesicht geschrieben, dass sie nicht mehr leben wollen. Aber ein wenig Zeit und Empathie können möglicherweise Wundersames bewirken, es käme auf einen Versuch an.

Und somit – mitten im Alltag – mache ich mir einfach mal ein paar Gedanken zur

Woche für das Leben, die vom 4.-11. Mai stattfindet.


 Infos  und Bildquelle

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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23 Antworten zu Alltag – das Immerwiederkehrende (7)

  1. Ulli schreibt:

    Liebe Anna-Lena, leider ist der Ping bei mir nicht angekommen, aber ich war schon durch Christiane vorgewarnt, die sich gerade auch mit diesem Problem herumschlägt. Sodass ich nun im reader schaue, ob Beiträge zum Alltag erschienen sind. So habe ich dich nun auch gefunden!
    Viel Not und Leid ist auch ein Teil des Alltags und da ist, meiner Meinung nach, jede und jeder gefragt zu schauen wie und ob sie/er unterstützend wirken kann.
    Ich habe manchmal meine Mühen mit den vielen schlimmen Nachrichten aus allen Teilen dieser Welt, selbstredend wirkt auch hier mein Mitgefühl, aber auch vor unseren Haustüren gibt es viel Not und Elend, sei es nun materiell oder physisch oder psychisch, sodass ich lieber Ausschau danach halte, als meinen Blick immer wieder in die Ferne schweifen zu lassen.
    Vielen, herzlichen Dank für deinen Beitrag,
    liebe Grüße
    Ulli

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  2. Arno von Rosen schreibt:

    Guten Morgen liebe Anna-Lena! Du hast recht. Wir können nicht die ganze Welt retten, aber auf den Menschen neben uns und auf unser Verhalten haben wir Einfluß, zumindest, wenn wir emphatisch sind. Zu großen Feiertagen habe ich nie TV oder Radio an, weil es inzwischen mode geworden ist, an diesen Terminen Furcht über die Welt zu bringen. Ich verbringe dann lieber Zeit mit meiner Familie und so traurig wie große Unfälle sind, für mich gehört so etwas nicht in die Nachrichten, weil es pure Sensationsgeilheit ist und für jeden Einzelnen von uns keinerlei wissenswerte Relevanz besitzt. Wenn man sich selber fragt, ob man als Nachricht in den Medien auftauchen möchte, um anderen als schreckliche Nachricht zu dienen, wäre die Antwort wohl fast immer nein. Danke für deine Gedankenanstösse und ich wünsche dir ein friedliches Wochenende!

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    • Anna-Lena schreibt:

      Und ich danke dir für deine Gedankenanstöße, lieber Arno.
      Ich ertappe mich auch immer häufiger dabei, dass ich Zeitung, Radio und Fernseher bewusst ignoriere, um von den negativen Nachrichten jedweder Art nicht runtergezogen zu werden.
      Wir haben auch eine Verantwortung für unsere seelische Gesundheit, auf die wir wenigstens einen größeren Einfluss haben, als auf die körperliche.
      Und da müssen wir ansetzen und gut dosieren, was uns gut tut und was nicht.

      Hab ein frohes Wochenende, auch wenn es eisheilig kalt ist.

      Herzliche Grüße
      Anna-Lena

      Gefällt 2 Personen

  3. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Was für ein guter und einfühlsamer Text, liebe Anna-Lena.
    Die Menschen um uns herum sind uns näher. Das ist richtig und ich denke, nur so kommen wir klar mit all den katastrosphalen Ereignissen, denen wir unentwegt begegnen und die uns erschüttern.
    Die ganze Welt verändern wir nicht, aber wenn wir mit offenen Augen durchs Leben gehen, sehen wir das, was in unserer Nähe unsere Hilfe benötigt und das ist gar nicht so wenig… Nur hier können wir ansetzen und nicht damit nachlassen.
    Ganz herzlich, Deine Brunifreundin

    Gefällt 2 Personen

  4. alltagschrott.ch schreibt:

    Liebe Anna-Lena, Es wird auch mir immer bewusster, wie wertvoll das Leben ist, wie zerbrechlich. Und wie du sagst, wir müssen nicht in die Weite schauen, um Leid zu sehen, offene Augen in nächster Umgebung genügen. Wir können etwas bewirken, wenn wir willig sind zu schauen. Liebe Grüße. Priska

    Gefällt 3 Personen

  5. violaetcetera schreibt:

    Liebe Anna-Lena, vielen Dank für deinen eindringlichen Text. Es ist sehr leicht, das Elend neben uns nicht wahrzunehmen vor lauter schlechten Nachrichten. Dabei können wir so viele Kleinigkeiten tun, die die Welt ein bisschen besser machen.
    Hab‘ ein schönes Wochenende
    Viola.

    Gefällt 2 Personen

  6. Agnes schreibt:

    Traurige Dinge passieren um uns herum und wie können nichts ändern.
    In Sachen Klimaschutz können wir sicher auch nicht viel ändern, wir sind der Industrie und den Gesetzen der Politik irgendwie ausgeliefert. Ich sage immer jeder muß bei sich selber zu Hause anfangen umweltbewußt zu denken, das ist mein kleiner (vielleicht unbedeutender) Beitrag zum Klimaschutz, aber wenn alle einen kleinen Beitrag leisten dann ändern wir auch Dinge.
    Beim Einkauf kann ich schon so viel in Sachen Verpackung beitragen. Kleine Einkäufe kann ich zu Fuß machen und das Auto daheim lassen. Für mich bringt das mehr als wenn ich an einer Demo teilnehme.
    LG
    Agnes

    Gefällt 1 Person

    • Anna-Lena schreibt:

      Jeden deiner Sätze unterstreiche ich, liebe Agnes. Wenn jeder nur ein wenig selbst beiträgt, kann etwas Großes daraus entstehen, auch wenn in Wirtschaft und Industrie kaum ein Rückschritt gemacht werden kann und wenn, nicht jeder sinnvoll ist. Aber die Hände in den Schoß legen und nichts tun, ist die schlechteste aller Lösungen.

      Ich grüße dich herzlich zurück,
      Anna-Lena

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      • Agnes schreibt:

        Ich habe vor Jahren mal meine Behälter für Wurst und Käse mitgenommen zum Einkaufen, damit kein Verpackungsmaterial dafür verschwendet wird. Aber die dürfen meine Gefäße aus Hygiene Gründen nicht hinter die Theke nehmen. So verhindern dann unsere Gesetzten mögliche Beiträge zum Umweltschutz. Wenn ich auf dem Markt Obt und Gemüse kaufe, nehme ich die Tüten der Vorwoche immer weider mit, so lange bis sie zerreißen. Die freuen sich darüber, dass wir nicht jede Woche neue Tüten benötigen. Aber obschon das viele sehen, habe ich noch keinen Nachahmer gesehen. Kürzlich habe ich mal gefragt, ob das sonst keiner macht, die Antwort war NEIN, das machen leider nur sie.
        Ist das nicht traurig?

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        • Anna-Lena schreibt:

          Unsere eigenen Gesetze und Vorschriften sind die Stolpersteine, die so einfache Dinge aushebeln.
          Schade, aber trotzdem – bleib dabei !

          Wir alle haben ein Gehirn zum Nach-Denken bekommen, und das ist gar nicht so schwer, zumal wir tagtäglich mit neuen Hiobsbotschaften konfrontiert werden und nicht selten auch mit Tipps, etwas zu verändern.

          Einen lieben Gruß zu dir,
          Anna-Lena

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