Alltag – das Immerwiederkehrende (1)

Alltag – das Immerwiederkehrende

Ulli Gau hat zu einem Projekt aufgerufen, an jedem ersten Wochenende im Monat etwas aus dem eigenen Alltag zu beschreiben.

Meinen Gedanken, den ich heute dazu erweiternd formulieren möchte, habe ich etwa vor einem Jahr schon mal unter der Überschrift „Ein-Scheiß-Thema“ als Beitrag gebracht.

Ein Scheiß-Thema

Wir liegen immer noch auf der Lauer, demonstrieren das eigene Tütchen in leuchtend gelber Farbe, doch ich muss sagen, in ‚unserem’ Kiez halten sich die Hinterlassenschaften mittlerweile in Grenzen.

In einer Nachbargemeinde gibt es ganze Hundetoiletten und so habe ich voller Freude ein Foto mitgebracht, das ich bei Gelegenheit mal unserem Bürgermeister schicken werde.

Allerdings frage ich mich bei der zunehmenden Plastikflut, was nun besser ist: die Hinterlassenschaften der Vierbeiner gleich gut platziert und nicht als Reintretefalle liegen zu lassen oder für noch mehr Plastikmüll verantwortlich zu sein? Ich könnte für unseren kleinen Hund mit einer leeren Papierfiltertüte losgehen, doch was machen die Menschen mit großen Hunden?

Und von der Hundeplastiktüte schlage ich dann gleich den Bogen zum neulich festgestellten Mikroplastik im Stuhl. Da hörte ich unlängst einen deutlichen Aufschrei im Freundes- und Bekanntenkreis und plötzlich werden nach Alternativen gesucht, wie man die Flut des Plastikmülles, der ja vielleicht doch irgendwann in den menschlichen Körper zurückkommt, wieder eindämmen kann. Von Wasseraufbereitern statt der Plastikflaschen bis hin zur Herstellung des eigenen Joghurt oder der eigenen Kosmetikartikel werden überall Überlegungen angestellt (wobei manche, die das ohnehin schon machen, nur ein müdes Lächeln zeigen …).

Wie dem auch sei, bei der Fülle der Plastikkarten, die einem ja von der Bankkarte über diverse Kundenkarten ständig ins Haus flattern, kann man ja irgendwie beruhigt sein, falls man später dement wird. Vielleicht lassen sich bis dahin die persönlichen Daten im Mikroplastik der Toilettenschüsseln ablesen und die Kaffeesatzleserei ist dann völlig out …

© G. Bessen November 2018

 

 

 

 

 

 

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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39 Antworten zu Alltag – das Immerwiederkehrende (1)

  1. Beate Neufeld schreibt:

    Der sarkastische Unterton passt gut zum Thema, gefällt mir. Ja es ist ein leidiges Thema mit dem Jede und Jeder selbstverantwortlich umgehen sollte.

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  2. Arno von Rosen schreibt:

    Schön wäre es doch, wenn die Hundetütchen biologisch abbaubar wären. Marburg ist da sehr gut aufgestellt. Fast überall gibt es die Kästen, wo sich jeder kostenlos ein Hundetütchen mitnehmen kann und an Abfalleimern mangelt es ebenfalls nicht. Es gibt natürlich immer noch Sturköpfe, aber der Trend wird sich forsetzen, denn wer will schon durch Minenfelder laufen? Ich wünsche dir einen häufchenfreien Sonntag, liebe Anna-Lena 😉

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    • Anna-Lena schreibt:

      So ist es in Berlin auch, lieber Arno, aber hier im Umland hapert es in einigen Gemeinden, dabei sind diese Hundetoiletten doch sicher keine so riesige finanzielle Anschaffung. Wir zahlen ja schließlich Hundesteuer.
      Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf . Auch dir einen schönen Restsonntag!

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  3. eulenschwinge schreibt:

    Gut beschrieben! Und der Ton ist genau passend, finde ich.

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  4. Myriade schreibt:

    Auch ein schönes Alltags-Thema 🙂

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  5. Emily schreibt:

    Liebe Anna-Lena,
    klingen da etwa ein paar Untertöne zwischen den Zeilen? 😉 Ich stelle mir gerade vor, wie Herrchen sich darum bemüht die Hinterlassenschaften der Dogge mit der Filtertüte aufzuheben 😆 Wie wäre es denn mit diesen biologisch abbaubaren Biomülltüten? Was für ein Glück, dass die Bankkarten jetzt schon per mobiles Bezahlen ins Handy überführt werden können. Die bist du bald los!
    Schöne Abendgrüße, die Emily

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    • Anna-Lena schreibt:

      Wir haben einen Mops, liebe Emily, da sind die Hinterlassenschaften klein, überschaubar und handlich 😆 .
      Ja, biologisch abbaubar ist natürlich immer gut, wohin auch immer abgebaut wird.

      Es sind ja nicht nur die Bankkarten, liebe Emily, meine Brieftasche ist voll mit so nem Zeug. Mich stört ja nur, dass die alle erneuert werden müssen. Warum können die nicht bleiben, außer, man verliert vielleicht mal eine?

      Liebe Grüße auch zu dir,
      Anna-Lena

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  6. alltagschrott.ch schreibt:

    Die Hundetütchen und Wegwerfmöglichkeiten sind bei uns zum Glück genügend vorhanden und funktionieren okay. Aber ich habe bei Waldspaziergängen schon Hubdetütchenberge angetroffen… Und gestern war ich auf der Herbstmesse .. die Flut an Plastik ist umwerfend. Seufz… Liebe Grüße. Priska

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  7. www.wortbehagen.de schreibt:

    Die Hundehaufen sind ein Problem, trotz Tütchen zum Entsorgen, denn die werden scheinbr immer öfter irgendwo abgestellt… Inzwischen hab ich auch öfter welche im Wald entdeckt, schön rot, nur der braune (mag ich sowieso nicht) Inhalt stinkt zum Himmel.
    Du hast recht, liebe Anna-Lena, auch das gehört zum Alltag, das unnütze Plastikzeug, das uns leider umgibt und so unglaublich schädlich ist es auch, nicht nur für die Tiere.
    Liebe Grüße von Bruni an Dich

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  8. Ulli schreibt:

    Oh ja, liebe Anna-Lena, ich erinnere mich noch gut an Berliner Zeiten: ein alltägliches Ärgernis!
    Danke für deine Geschichte, 🙂
    herzlichste Montagabendgrüße, Ulli

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  9. freiedenkerin schreibt:

    Ich sammle die meisten Plastikkarten mittlerweile in einem ausrangierten Fahrradhelm. 😉 Man bekommt ja inzwischen von jeder „Institution“ eine, auch vom VDK, der Gewerkschaft, der Bücherei, der Versicherung, natürlich auch von der Firma, etc. etc… Ich wundere mich mittlerweile des Öfteren höchst ironisch, wie wir frühers ohne diese Flut von Kunststoffkärtchen zurecht gekommen sind. 😀

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  10. buchstabenwiese schreibt:

    In unserem Dörfchen gibt es keine Tütchen, die man ziehen kann und keine Mülleimer zum Entsorgen. Ich gehe daher nie ohne Tüten aus dem Haus. Nach der Parvovirose, die Felix mit 7 Monaten hatte, habe ich monatelang jedes Häufchen aufgehoben und den Beutel die ganze Hunderunde mit mir herumgeschleppt. Wegen der Ansteckungsgefahr. Das mache ich heute aber nicht mehr. Ich frage mich immer, was besser ist, Plastiktüten oder wenn es in der Natur (da, wo es keinen stört) verrotten kann. Tüten habe ich trotzdem immer dabei, falls Felix an einer unpassenden Stelle macht. Aber hier gibt es auch genug Stellen, wo Hunde machen können, und da habe ich ja meistens Einfluss drauf. Ich achte sogar darauf, dass Felix nicht AUF den Feldern macht, das macht nicht mal die Landwirtin hier im Dorf. Ich finde es auch unmöglich, dass viele Dorfbewohner ihre Hunde auf den Grünstreifen IM Dorf machen lassen und nichts aufheben. Die meisten Grünstreifen, die eigentlich nicht zu den Grundstücken gehören, werden dennoch von den Anwohnern gepflegt, also gemäht. So sieht es immer schön aus. Wie eklig, wenn dort Hundehaufen liegen. Muss doch wirklich nicht sein. Einige lassen ihre Hunde auch IM Dorf ohne Leine laufen, was nicht erlaubt ist, und achten nicht darauf, wo der Hund hinmacht. Kann dann auch mal im Vorgarten sein. Man braucht doch eigentlich nur mal in sich hineinhören, ob man möchte, dass andere Hunde im eigenen Vorgarten machen, und sich dann entsprechend verhalten. So schwer ist das eigentlich nicht.
    In Städten versteht es sich ja sowieso, dass man die Häufchen aufhebt. Schließlich will man doch auch als Hundehalter nicht in Sch… treten. Und dort gibt es ja meistens Mülleimer. Und Tütchen kann man notfalls mitnehmen. Wenn jeder ein bisschen mitmachen würde, wäre vieles einfacher.
    Wir haben es hier wirklich gut. Unser Dörfchen ist so klein, dass es wirklich jeder schaffen kann mit seinem Hund außerhalb des Wohngebiets zu laufen und dort machen zu lassen. Trotzdem schaffen es einige nicht.

    Herzliche Grüße,
    Martina

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    • Anna-Lena schreibt:

      Du verhälst dich wirklich vorbildlich, liebe Martina und zum Glück gibt es viele Hundebesitzer, die so sind.
      Wir handeln es ähnlich und in Anbetracht der Plastiktüten, lasse ich die Hinterlassenschaften im Wald mittlerweile auch liegen (abseits der Wege natürlich) .
      Aber in Berlin ist es eine Katastrophe, Tretminen überalll und ich möchte nicht wissen, wie viele Hunde in kleinen Wohnungen ein nicht artgerechtes Stadtleben führen müssen. Abgesehen von der Hygiene nehmen sich auch viele nicht die Zeit, die so manche Hunde als Auslauf brauchen.
      Da wird wie auch bei Kindern nur an das eigene Ich gedacht und da wundern wir uns über die Folgen von Krankheiten, speziell bei Hunden, wenn sie übergriffig werden und vielleicht zubeißen?

      Herzliche Grüße und einen Streichler für Felix,
      Anna-Lena

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  11. Agnes schreibt:

    Ja so ist es mit den Hinterlassenschaften der Vierbeiner.
    Kürzlich erzählte mir jemand, dass er sein 3-jähriges Kind beim Spaziergang im Wald abseits vom Weg abgehalten habe (nur Pipi) und vorbeigehende Passanten sich darüber ereifert haben, dass das eine Sauerei sei.
    Zur nächsten öffentlichen Toilette war es zu weit und was macht man dann mit einem Kind? Für mich also ganz normal dass es die Flüssigkeit im Wald entsorgen darf, beim großen Geschäft hätten die Eltern diese Hinterlassenschaft entsorgt und niemals liegen gelassen.
    Mir unverständlich wie sich Erwachsene Menschen darüber ereifern können wenn Kinder das gleiche machen wie die Vierbeiner jeden Tag.
    Übrigens der Link zu dem alten Blogbeitrag funktioniert nicht.
    LG
    Agnes

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    • Anna-Lena schreibt:

      Das ist ja unglaublich, was soll denn so ein kleines Kind machen?!?
      Nein, da hätte ich mich auch geärgert, liebe Agnes. Solche Leute sollten sich lieber mal lautstark gegen die vielen illegalen Müllkippen in den Wäldern zur Wehr setzen, da hätten sie viel zu tun.

      Danke für den Hinweis zum Link, ich habe ihn geprüft, er geht wieder.

      Danke und liebe Grüße zu dir,
      Anna-Lena

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