Am Wegesrand

Ein Vorschlag für eine Radtour für Berliner, Randberliner und Brandenburger aus dem Speckgürtel.

Solange Sommer und Herbst uns noch mit angenehmen Temperaturen verwöhnen und die Sonne ihre eigenen Naturschauspiele aufführt, macht es Spaß die Umgebung rund um Berlin zu erkunden. Die folgende Tour hat in ihrer Gesamtlänge etwa 36 km, wir haben sie aber abgekürzt auf etwa 26, da Schloss Dammsmühle zur Zeit angeblich renoviert wird.

Der Startpunkt war am S-Bahnhof Birkenwerder und der erste Haltepunkt war die Clara-Zetkin-Gedenkstätte an der Summter Str. 4.

Die Frauenrechtlerin Clara Zetkin (geb. 1857, gest. 1933) lebte von 1929 bis 1932 in diesem Haus. 1933 folgte die Enteignung und 1949 erhielt ihr Sohn Max das Haus zurück. Im Obergeschoss sind Clara Zetkin zwei Räume gewidmet, im unteren Bereich ist die Gemeindebibliothek.

Der Boddensee stimmt auf das hier beginnende, von der Eiszeit geschaffene Briesetal ein. Das in den See gebaute Gasthaus ist ein beliebtes Ausflugslokal. Der Boddensee ist kein Badesee, aber ein Angelgewässer und kann in etwa zwanzig Minuten zu Fuß umrundet werden. Manchmal hat man Glück und trifft Fischreiher.

Die Briese entspringt im Wandlitzsee und mündet westlich von Birkenwerder in die Havel. Das Ufer wird von Erlen und Birken gesäumt, mittlerweile sind auch Moore entstanden. Die Waldschule Briesetal ist für Klassen und Familien ein lehrreiches Ausflugsziel.

Briesetal:

Vorbei am einstigen Forsthaus Wensickendorf erreicht man die ehemalige Wassermühle Zühlsdorf. Bis 1902 war sie eine Kornmühle, danach ein Sägewerk und bis 1936 trieb sie die Wasserkraft der Brise an.  Eine Zimmerei als Familienbetrieb steht heute an Stelle der ehemaligen Mühle. 

Von Zühlsdorf aus führt die Route zum Mühlebecker Waldsee und dann zum Schloss Dammsmühle mit seiner wechselvollen Geschichte. Einst ein prächtiger Herrensitz, ein Treffpunkt für die Reichen Berlins, dann ein Domizil für die SS und nach 1953 eine Stasi-Schule.

In den 90er Jahren war das Schloss Dammsmühle die Kulisse für die ZDF-Serie: Haus am See, mit Hildegard Knef. Ab 2008 wurde das Gebiet zum Freizeitgelände mit Badestrand, Biergarten und Bootsverleih umgestaltet.

Bisherige Hotelprojekte scheiterten und nun wird wieder saniert und renoviert.

Der Summter See, romantisch und naturbelassen ist in Privatbesitz, aber öffentlich zugänglich und lässt sich gemütlich in etwa dreißig Minuten umrunden. Seit kurzer Zeit wird ein Teil des angrenzenden Waldes am Nordufer des Sees  als FriedWald umgestaltet.

Vom Summter See aus sind es drei bis vier Kilometer bis zum S-Bahnhof Mühlenbeck-Mönchmühle. Von dort aus kommt man schnell wieder nach Berlin.

Erfahrungsgemäß sollte man sich für solche Touren mit Getränken und Essen eindecken, denn manche Lokalitäten haben nur am Wochenende geöffnet.

© Fotos: G. Bessen

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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16 Antworten zu Am Wegesrand

  1. Arno von Rosen schreibt:

    Eine schöne Tour hast du da zusammengestellt liebe Anna-Lena 🙂

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  2. karlswortbilder schreibt:

    Sportlich, sportlich 🙂 schöne Fotos.
    lg
    karl

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  3. E schreibt:

    Das wäre eine Tour nach meinem Geschmack.
    Wenn nur die MS nicht wäre.

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  4. www.wortbehagen.de schreibt:

    *schmunzel*, das war also die Tour, die Dir den Muselkater beschert hat . Eine tolle Tour, die einlädt, íns Briesetal zu radeln und sich auch einen Muskelkater zu holen 🙂
    Du mußt eine superklasse Erdkundelehrerin gewesen sein, liebe Anna-Lena!!!

    Herzlich Bruni, die eben Socken angezogen hat

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  5. kopfundgestalt schreibt:

    Fein ausgearbeitet, richtig einladend zum Lesen und schauen!

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  6. tontoeppe schreibt:

    Ich liebe die Tour. Sie ist direkt vor meiner Haustür… toller Tip und schöne Fotos.

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