Joachim Meyerhoff: Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war
Mein heutiger Lesetipp
Joachim Meyerhoff, Jahrgang 1967, ist Theaterschauspieler und Buchautor.
In seinem Roman „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, beschreibt Josse, beginnend als 8-jähriger, sich und sein Leben in einer Familie mit zwei weiteren älteren Brüdern, seiner Mutter, einer treuen Hündin und seinem Vater als Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit über tausend Patienten in der Nähe von Schleswig.
Das Haus der Familie liegt mitten auf dem Anstaltsgelände und Josse beleuchtet sowohl seine Familie und deren Lebensgeschichte wie auch das Leben einiger ausgewählter Insassen der Klinik, mit denen er oft in Kontakt ist.
Die Familie ist das Zentrum inmitten dieser tragikomischen Umgebung.
Was vordergründig als eine stabile und normale Familie anmutet, wird im Laufe der Erzählung ein Sammelsurium von heiteren und traurigen Begebenheiten, die die einzelnen Charaktere mit ihren Licht- und Schattenseiten deutlich zeichnet. Und trotzdem ist jeder von ihnen in seiner Art liebenswert.
Tragische Höhepunkte im Familienleben sind der Tod des mittleren Sohnes, später die vorübergehende Trennung der Eltern und der Tod des Vaters.
Joachim Meyerhoffs Erzählstil versetzt den Leser in die Situation, unentwegt lachen oder weinen zu wollen.
Die Atmosphäre des ungewöhnlichen Wohnumfeldes wird in einer Weise beschrieben, die jeden erwähnten Patienten liebenswert und die Klinik als eine wirkliche Heimstatt für die Patienten macht. Die Würde der Kranken bleibt durchweg gewahrt.
Sehr skurril und komisch ist die Episode, als der damalige Ministerpräsident Stoltenberg die Klinik besucht.
Der Vater spielt eine wesentliche Rolle im Roman. Einerseits ist er ein engagierter und guter Arzt, der sich immer für seine Patienten aufopfert und sich auch keinen anderen Wirkungskreis vorstellen kann, allerdings ist er als Vater doch eher eine Fehlbesetzung. Ein Mann, der es sicher gut mit seiner Familie meint, aber privat letztendlich nichts so richtig auf die Reihe bekommt.
Und trotzdem führt er am Ende die Familie wieder zusammen und sein Tod ist für alle ein herber Verlust, nach dem verunglückten Bruder der zweite und ebenso tiefgehende.
Joachim Meyerhoffs Roman ist eine Erzählung voller Komik und Tragik, fesselnd und unterhaltsam zugleich und ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte.
- ISBN : 978-3-46204681-6
- Erschienen 2013
- Anzahl Seiten: 352
- € 9,99
© G. Bessen
Pers. Anmerkung:
Mir fiel das Buch zufällig in die Hände. Es ist der zweite Teil einer Familienserie, den man aber auch separat lesen kann. Zum Jahresende erscheint ein vierter Teil. Und ich weiß, dass ich die anderen Teile auch lesen werde…
Danke für den interessanten Buchtipp. Bereits deine Beschreibung macht Lust auf lesen. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Dagmar
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Danke, liebe Dagmar, für dich auch.
Herzlich,
Anna-Lena
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Mein Favorit aus der Reihe ist „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke!“. 😀
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Danke für den Tipp 🙂 .
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Nach der interessanten Beschreibung von dir, bekomme ich Lust das Buch sofort zu lesen.
Habe ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße an dich und deinen Mann ❤
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Das freut mich sehr, liebe Bärbel, wenn ich es dir schmackhaft machen konnte.
Auch an euch beide liebe Grüße und passt beide gut auf euch auf, versprochen?
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Versprochen! 😉
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Das liest sich gut, das werde ich auf meine Muss-Lesen-Liste setzen. 🙂
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Das freut mich, liebe Freidenkerin 🙂 .
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Dankeschön für den Tipp. Nachdem wir wieder auf den Sprung zu einer neuen langen Reise sind, die Tage kürzer und die Nächte länger werden ist wieder viel Zeit zum schmökern.
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Dann wünsche ich euch eine gute Reise- und Schmökerzeit und passt gut auf euch auf!
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Gefällt mir sehr, was ich hier lese, liebe Anna-Lena. Ich werde es mir auf alle Fälle vormerken, denn ich glaube, ich werde es sehr gerne lesen. Bin im Moment aber noch nicht so weit, muß meinen Cabré *Das Schweigen des Sammlers* erst in Ruhe zu Ende lesen.
Bei Seite 657 bin ich schon und es fordert mich sehr…
Die herzlichsten lieben Grüße von Bruni an Dich
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Bücher laufen nicht weg, liebe Bruni und so lass dir ruhig Zeit und setze Prioritäten.
Liebe Grüße zum Sonntagabend,
Anna-Lena
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Bücher laufen doch weg 🙂
Bei Sachbüchern ist es so, dass sie schnell veralten. Und auch der eigene Geschmack ändert sich: So würde ich heute Künstlerbiographien nicht mehr lesen wollen.
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Mein Geschmack hat sich eigentlich nicht verändert, es sind neue Geschmacksrichtungen dazu gekommen. Daher wird mein Berg ungelesener Bücher immer höher, anstatt zu schrumpfen.
Mit den Sachbüchern hast du allerdings recht.
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Letzthin habe ich zum ersten Mal deutlich gemerkt, dass ich zuviele neue Bücher habe. Es ist absurd hoch drei.
Ebenso verhält es sich mit CDs. Da ist es eigentlich noch krasser…
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Willkommen im Club… !
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Das hast du so Appetit machend beschrieben, dass ich mir gleich mal die Leseprobe für den Kindle bestellt habe! 🙂
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Ja, schau mal rein 🙂 .
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