Outdoor – Indoor
Der Sommer zeigt sich immer noch mit angezogener Handbremse. Die Wassermassen, die vom Himmel fallen, scheinen unendlich zu sein und sammeln sich leider oft dort an, wo man sie gar nicht haben möchte.
In diesem Sommer muss der Mensch daher flexibel sein und mitunter seine Vorhaben ändern.
Der Volkspark Jungfernheide in Berlin ist bei sommerlichem Wetter ein Genuss, bei dem Dauerregenwetter hätten wir eher ein Pfützen-Springen veranstalten können. Bei dem vorgestrigen Dauerregenwetter haben wir daher spontan ein anderes Ziel unweit des Parkes ausgesucht, den Karmel mitten in Berlin.
Kirche Maria Regina Martyrum und Karmelitinnenkloster
Unweit der Gedenkstätte Plötzensee befindet sich die „Gedächtniskirche der deutschen Katholiken zu Ehren der Blutzeugen für Glaubens- und Gewissensfreiheit aus den Jahren 1933-1945” . Der kahle Hof erinnert einen sofort an einen Gefängnishof .
Gegenüber dem Glockenturm liegt die zweigeschossige Kirche, deren innere Gestaltung einfach gehalten ist und deren Wände an Gefängniszellen erinnern.
Die Oberkirche wird von einem monumentalen Altargemälde bestimmt, „Das himmlische Jerusalem“ von Georg Meistermann. In der Oberkirche befinden sich auch eine Tauf- und Beichtkapelle.
Hinter der Treppe zur Oberkirche führen zwei Stufen in die Krypta der Unterkirche, die durch eine Betonwand in zwei funktional unterschiedliche Bereiche geteilt wird.
Vor der Trennwand steht eine Bronzeplastik, die Pieta. Maria hält ihren toten Sohn in den Armen. Die Bodenplatte weist auf das Grab von Erich Klausener (1934 von den Nazis erschossen) und eine Gedenkstätte für Prälat Bernhard Lichtenberg (er starb 1943 auf dem Weg ins KZ) hin. Die mittlere Platte ist eine Widmung : „Allen Blutzeugen, denen das Grab verweigert wurde – allen Blutzeugen, deren Gräber unbekannt sind“.
Hinter der Trennwand befindet sich die Kapelle für die Stundengebete und die Messe der Karmelitinnen, die das angrenzende kontemplative Kloster 1984 an der Gedenkstätte errichteten. Der Karmel ist eines von mehreren Klöstern mitten in Berlin, als eine Oase der Stille und Ruhe in der lebendigen Hauptstadt.
Mehr zum Karmelitinnenkloster und dem besuchenswerten Klosterladen hier
© Text und Fotos: G. Bessen 7/17
[…] In diesem Sommer muss der Mensch daher flexibel sein und mitunter seine Vorhaben ändern. […]
Ein wunderbare Formulierung, die mir sofort ins Auge fiel!
Ja, durchaus eine Entwicklungsaufgabe des Menschen, der sich in der Schule der Großen Natur wieder einmal dieser anpassen muss und sich nicht – wie gewohnt – die Natur seinen Bedürfnissen anpasst.
Ob der Mensch aus dieser Hausaufgabe allerdings lernt, wage ich aber zu bezweifeln 😉
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Ich teile deine Zweifel, aber ich habe die Hoffnung, dass der Mensch bei den aktuellen Wetterkapriolen doch mal inne hält und zum Nachdenken kommt. Lass uns gemeinsam hoffen, vielleicht hilft es!
Herzlich
Anna-Lena
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Lass‘ uns hoffen! 😉
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🙂
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Da hat das schlechte Wetter doch etwas gutes, wir müssen uns umorientieren und besichtigen so sehenswertes was wir gar nicht auf unserer Agenda hatten
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Ganz genau! Das sehe ich auch so, liebe Elke! 🙂
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Blutzeugen lese ich, liebe Anna-Lena und es überrieselt mich eiskalt.
Ein sehr intreressanter Innenraum mit einer wundervollen geschmackvoll modernen Wand und die sitzende Maria möchte ich am liebsten entführen, so hübsch ist sie.
Gefällt mir sehr, was ich sehe.
Herzlichst Bruni zum Freitagabend
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Diese Kirche hat ihren eigenen schaurig-schönen Charme.
Das Lächeln der Maria und ihre „roten Bäckchen“ gefallen mir…
Herzlich
Anna-Lena
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Mir gefällt deine schöne Sommerserie ausgezeichnet und ich danke dem Regengott, dass wir deine eindrücklichen Skulpturen und Fotos dieser Kirche anschauen durften.
Ein lieber Gruss. Ernst
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Das hast du aber schön gesagt, lieber Ernst. Ich freue mich darüber und wünsche euch für morgen einen schönen Feiertag.
Herzlich,
Anna-Lena
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