Thees Uhlmann, 1974 geboren, ist Musiker und Autor.
Mit seinem ersten Roman: Sophia, der Tod und ich beweist er sein schriftstellerisches Talent.
Mein heutiger Lesetipp (gelesen auf Empfehlung zweier Blogger)
Thees Uhlmann: Sophia, der Tod und ich
Der Erzähler, ein Mensch, der mit sich und der Welt eher unzufrieden ist, bekommt überraschend Besuch. Der ihm Unbekannte an seiner Wohnungstür stellt sich als der Tod vor und eröffnet ihm, dass er noch drei Minuten Zeit habe, dann würde der Tod ihn mitnehmen. Plötzlich steht die Ex-Freundin des Protagonisten, Sophia, vor der Tür und so bekommt der Erzähler einen ungeahnten Aufschub. Es gelingt dem Tod nicht, ihn sterben zu lassen.
Sophia, der Tod und der (namenlose) Erzähler verbringen ein paar nette Stunden miteinander, besuchen zusammen eine Kneipe und der Tod lernt, wie es im richtigen Leben zugeht.
Da der Erzähler einen Sohn hat, dem er seit sieben Jahren zwar jeden Tag eine Postkarte schreibt, ihn aber ebenso lange nicht gesehen hat, verspürt er den verständlichen Wunsch, sein Kind noch einmal zu sehen , bevor er stirbt.
Der Erzähler, Sophia und der Tod besuchen des Erzählers Mutter und mit ihrem Auto machen sich alle gemeinsam auf den Weg zum kleinen Johnny.
Die Mutter ist beglückt, dass ihr Sohn sie wieder einmal besucht, dazu mit der Wunschschwiegertochter und dem so reizenden Freund Morten de Sarg. Erst kurz vor dem Ende erfährt die Mutter, dass der reizende Freund der Tod und ihr eigener Sohn bald sterben wird.
Die Familie von Johnnys Mutter ist nicht weniger überrascht, als der Vater – der Postkartenmann – mit seiner Familie trotz Besuchsverbot angerückt kommt.
Johnny und sein Vater lernen sich etwas besser kennen, der Vater hat die Entwicklung seines Sohnes als positiv bewertet und kann nun in Ruhe sterben.
Inhaltlich beläuft sich die Handlung auf eine Zeitspanne von wenigen Tagen, die Charaktere sind überschaubar. Das Eigentliche, was den Roman ausmacht, ist das Zusammenspiel der Hauptfiguren.
Der Erzähler scheint nicht sonderlich überrascht, als der Tod sich bei ihm einfindet. Sie kommen schnell miteinander ins Gespräche und man hat den Eindruck, das sind zwei beste Freunde. Der Tod entdeckt das menschliche Leben mit einer Freude, die man nur von Kindern kennt. Die beiden Frauen, Mutter und Exfreundin, kommen gut miteinander klar und man bekommt den Eindruck einer glücklichen Familie, bei der lediglich das Familienoberhaupt fehlt.
Doch was vordergründig so unkompliziert scheint, birgt auch während der Fahrt zu Johnny andere Elemente in sich. Zweimal taucht ein zweiter Todesgeselle auf, der dem „alten“ Tod den Job abnehmen möchte und es kommt zwischen den beiden Toden zu Kämpfen, die einmal nur der Erzähler und im zweiten Fall auch Johnny miterleben, der sehr schnell gewahr wird, wer der Freund des Vaters ist und was seinem Vater bevorsteht.
Obwohl der Tod ein Tabuthema ist und sich niemand gern damit auseinander setzt, ist der Tod im Roman ein wahrer Kumpel und überaus sympathisch. Somit ist das Ende, das Sterben des Protagonisten, in seiner Tragik abgeschwächt.
Uhlmanns Roman lebt von der Sprache, einer Erzählweise der Leichtigkeit, mit Witz, Ironie und Humor. Ich kann dieses Buch als lesenswert empfehlen und bewerte es mit vier Sternen.
© G. Bessen 2/2017
Seitenzahl 320
Erscheinungsdatum: 08.10.2015
ISBN 978-3-462-04793-6
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
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Guten Morgen Anna-Lena,
freue mich, dass Dir mein Tipp gefallen hat. Viele Grüße aus Lazio. Peter
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Danke auch noch mal an dieser Stelle, ja, ich habe es die meiste Zeit mit einem breiten Grinsen gelesen.
Herzliche Grüße zu euch,
Anna-Lena
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oh, klingt ein wenig skuril, aber ich glaube es ist nicht zu viel.
Ich muß es mir dringend merken, liebe Anna-Lena
Herzlichst Bruni
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Dir wird es gefallen, das weiß ich und so gut kenne ich dich.
Liebe Grüße dir,
Anna-Lena
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Weißt du, ich glaubs auch. Dir hats wohl auch gut gefallen *lächel*
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Ja, liebe Bruni, sehr!
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klingt echt gut, liebe Anna-Lena
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