Kann Luft Amok laufen?

Das Wetter kommt uns verrückt vor. Die vielen Wechsel zwischen Sommer, Spätfrühling und Vorherbst, gepaart mit absoluter Trockenheit oder monsunähnlichen Regenfällen, passen eigentlich nicht in unsere Vorstellung der vier klar abgegrenzten Jahreszeiten, so wie wir sie mal kannten. Abgesehen davon ist nicht jeder Biorhythmus in der Lage, die häufigen Wechsel auch ebenso schnell zu verkraften.

Der Klimawandel ist Schuld.

Die Wetterkapriolen in unserem Land haben für mich deutliche Parallelen zu anderen Geschehnissen, die uns derzeit in Atem halten.

Wenn nicht alles so läuft, wie wir das kennen, wird es zerredet, bis wir eine allgemeingültige und überzeugende Erklärung haben.

Depressionen als Volkskrankheit sind auf dem Vormarsch. Oder sind das nur Entschuldigungen für Dinge, die wir nicht verstehen? Gründe, die wir suchen, um das Geschehene irgendwie begreifbar zu machen?

Wie oft schieben Schulmediziner bestimmte Krankheitsbilder auf die Psyche, wenn sie nicht weiterkommen?

Depressionen können behandelt werden und sind auf keinen Fall eine ‚Lizenz zum Töten’ (James Bond 007 von 1989).

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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27 Antworten zu Kann Luft Amok laufen?

  1. finbarsgift schreibt:

    Die gesamte Welt läuft doch derzeit Amok, liebe Anna-Lena,

    die Luft, das Wasser, die Erde, und vor allem wieder mal das Feuer!

    Die Menschen schufen die Feuerwaffen um sich gegenseitig zu töten, was z.b. die beiden Weltkriege beweisen,

    nun haben sie wohl Bock auf ein drittes solches Event!

    Sehr guter Post!

    Hab einen schönen Tag!
    Liebe Sommergrüße vom Lu

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  2. drnessy schreibt:

    Hallo Anna-Lena! Nein, manche Sachen sind nicht erklärbar, egal auf was man es schieben möchte, oder vielleicht sogar schieben kann.
    Es ist vielmehr so, dass wir sie gerne verstehen möchten, um sie vielleicht verhindern zu können. Ehrlich gesagt, man wird sie weder jemals ganz verstehen können, noch leider- zu unserem Leidwesen – verhindern können… Unsere Welt ist kein sicherer Ort! Für mich habe ich umgekehrt den Schluß daraus gezogen, dass ich dankbar bin, für jeden Tag, an dem ich Schönes erleben darf, weil – selbstverständlich ist das nicht!
    Alles Liebe, Nessy (happyhealthytrendy.com)

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ja, liebe Nessy, nichts ist selbstverständlich und vielleicht lehren uns diese furchtbaren Ereignisse wenigstens das: dankbar und vielleicht auch ein wenig demütig zu sein.

      Liebe Grüße auch zu dir,
      Anna-Lena

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  3. freiedenkerin schreibt:

    Oh ja, hierzulande wird erschreckend oft erschreckend viel zerredet. Als wolle man förmlich verhindern, in Ruhe und Stille nachdenken zu müssen. Als wolle man sich selbst – Politiker/innen, „Medien-Gurus“, selbsternannte, oberwichtelnde „Experten“, aber auch eine erkleckliche Anzahl Mitmenschen – daran hindern, die einem förmlich in die Augen springenden, und im Grunde genommen relativ simplen, Lösungen für manche Probleme zu sehen…

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  4. Arno von Rosen schreibt:

    Ich bin mal ein wenig vorsichtig und behaupte trotzdem, dass die meisten äußerlichen Feststellungen von Depressionen,Burnout & Co. reiner Humbug sind und eher eine Lustlosigkeit oder Überarbeitung bezeichnen. Zudem richten sich diese Gefühlsverschiebungen eher gegen den Inhaber als gegen andere Personen. Es gibt natürlich schwere psychische Erkranken die Menschen vom Wesen her so verändern, dass auch Mord in Frage kommt, nur sind diese Menschen (Kranke) so auffällig, dass sie kaum übersehen werden können. Psychopaten hingegen sehen äußerlich völlig normal aus, empfinden wenig Emphatie für andere Menschen, sind aber in der Regel selbst keine Täter, sondern lassen andere den Job erledigen (siehe Erdogan)

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    • Anna-Lena schreibt:

      Überarbeitung über einen langen Zeitraum führen oft zu Depressionen und oft auch zu Aktionen gegen sich selbst (Ritzen, Alkohol- und Drogenmissbrauch bis hin zu Suiziden) . Die Kliniken sind voll mit Patienten und noch erschreckender, sie werden immer jünger.

      Was mich verblüfft und da habe ich erhebliche Zweifel, dass die Täter der letzten Tage nun plötzlich alle psychisch gestört bzw. depressiv gewesen sein sollen, das ist mir ein bisschen einfach dahergesagt.
      Mal sehen, wie die heutigen Vorfälle in Japan, der Normandie und in Berlin diagnostiziert werden.

      Ich finde es

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  5. Brigitte schreibt:

    Es ist immer so einfach alles auf eine Depression zu schieben – Lustlosigkeit, Arbeitsunlust, Neidgefühle, aufgestaute Agressionen u. v. mehr. Da denke ich zurück z. B. an meine Eltern, die einen schlimmen Krieg durchleben mussten. Wurden sie depressiv? Nein! Sie packten es an und machten aus allem das Beste. Heute muss alles glatt laufen, wenn nicht, dann wird durchgedreht. Allerdings – ich gebe es zu, meine Eltern mussten noch nicht alles liken und hatten somit wohl mehr Zeit. – Eine echte Depression ist eine schlimme Krankheit und muss behandelt werden – keine Frage.
    Die Leute, die ich kenne, und die alle an einem Burnout leiden, die kann ich schon gar nicht mehr zählen. Also, wir mussten pro Woche mindestens 45 Stunden arbeiten, dann waren es mal 40, dann 37,5. Wir hatten keine Kindertagesstätten. Wie haben wir es gemacht? Nicht geklagt, sondern angepackt. Bei 37,5 Stunden erhielten wir schon längst mails. Wir starrten halt nicht ständig in das Handy. Und wir benutzten auch noch den Blinker am Auto. Diese Zeit hat heute auch niemand mehr.
    Was die Jahreszeiten anlangt, das stimmt. Es gibt keine Übergänge mehr, was ich bedauere.
    Und deinen letzten Satz – wie wahr! Übrigens, ich gucke einmal am Tag Nachrichten, dann ist es gut, ich lasse mir doch von irgendwelchen Vollpfosten nicht das Leben vermiesen.

    Liebe Grüße, Brigitte

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ich denke, dieses „Anpacken“ stammt aus einer Zeit, in der das Mit-Einander, Werte und das Füreinander-da-sein noch groß geschrieben wurden.
      Da gab es keine virtuelle Welt, in der man sich verstecken konnte.
      Da ging es um das nackte Überleben, gerade in den Kriegs- und frühen Nachkriegszeiten, als man mit dem Wenigen zufrieden war, was man hatte und nicht im Überfluss und gleichzeitig Überdruss lebte.

      Auch Depressionen gab es sicher damals, nur wurden sie nicht so benannt und auch nicht behandelt.

      Genießen wir den Sommer, liebe Brigitte.
      Herzlichst,
      Anna-Lena

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    • Frau Momo schreibt:

      Sorry, aber der Vergleich hinkt gewaltig…. gerade in dieser Generation waren vielen Menschen schwerst traumatisiert, aber es wurde nicht drüber geredet. Da gab es keine Traumatherapien und keine Diagnosen, die einem ermöglichten, etwas zu tun. Diese Traumata übertragen sich übrigens nicht selten in die nächste und übernächste Generation, gerade weil sie nie aufgearbeitet werden konnten.

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      • Anna-Lena schreibt:

        Vergleiche hinken oft, liebe Frau Momo. Ich habe die Traumata nicht ausgeschlossen, ich denke sogar, dass sie den Depressionen von heute (ich weiß nicht, seit wann es diesen Begriff überhaupt gibt), sehr nahe kommen, vielleicht sogar identisch sind.
        Darüber wurde nicht geredet, es war ein Tabu.
        Zu dem Übertragen auf die nächste Generation empfehle ich immer wieder das Buch von Sabine Bode: Die vergessene Generation.

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  6. bruni8wortbehagen schreibt:

    Amoklauf des Wetters? Die letzten Tage kommt es mir ganz so vor, denn da war es besonders schwer für mich. Nicht, weil ICH sehr wetterfühlig bin, aber andere in meinem unmittebaren Umfeld u. ich hoffe sehr, daß dieser Amoklauf des Wetters mal eine Ruhepause hat, damit ich wenigstens kurze Zeit aufatmen kann.
    Ich denke schon, daß Depressionen und Panikattacken in den seltensten Fällen gespielt sind.
    Das Wörtchen Burnout wird schnell in den Mund genommen, das gebe ich gerne zu, aber handelt es sich um ein echtes Burnout, dann ist große Pause angesagt!
    Diese Krankheitsbilder sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und werden sie nicht früh genug erkannt und behandelt, kann viel Unheil entstehen…

    Ich bitte Petrus um Ruhe im Sommersturm, damit wir den Sommer endlich so erleben können, wie wir ihn kennen und lieben.

    Herzlichst Bruni, spät wie immer, liebe Anna–Lena 🙂

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    • Anna-Lena schreibt:

      Depressionen und Panikattacken sollten nicht verniedlicht werden und ich stimme dir zu, dass solche Krankheiten intensivst behandelt werden müssen und auch hohe Anforderungen (Akzeptanz, Geduld, Auseinandersetzung damit) an die Betroffenen gestellt werden.

      Ja, das Wetter…, während es nur wenige Kilometer von uns entfernt gestern unwetterähnliche Regengüsse gab, hat es bei uns „nur“ ein paar Mal gedonnert und endlich mal geregnet, dass die Natur aufatmen kann.
      Heute ist es wieder drückend schwül und ich bin gespannt, wie sich der Tag wettertechnisch entscheiden wird.

      Herzliche Grüße am Morgen,
      Anna-Lena

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  7. ernstblumenstein schreibt:

    Ein sehr treffender Beitrag zum gegenwärtigen Wetter und Zustand der Welt. Klasse geschrieben und herzlichen Dank! Ernst

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  8. suebilderblog schreibt:

    Der Klimawandel ist eine Sache, der Amoklauf eine andere. Richtige Depressionen müssen behandelt werden und sind mit Sicherheit eine ernstzunehmende Krankheit. Ich persönlich sehe aber nicht Depressionen als Ursache von Gewalt, ich sehe das Problem in der heutigen Zeit, alles kann man im Internet nachlesen, Gewaltspiele im Netz und dann noch die Medien, die alles ausschlachten….. und und und
    LG Susanne

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  9. nandalya schreibt:

    Die Depression scheint offenbar auf dem weltweiten Vormarsch zu sein. Sie breitet sich über Nizza bis München bei uns aus. Politisch korrekt natürlich. Wie könnte es auch anders sein?

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