„Nur“ ein Amoklauf?

„Nur“ ein Amoklauf?

Wenn Reporter vor laufender Kamera
vom Verantwortungsbewusstsein der Medien sprechen,
führen sie sich bei einer
Rundumdauerberichterstattung
selbst ad absurdum.

Nun war es „Gott sei Dank“ ein Amoklauf und kein Terrorakt mit islamistischem Hintergrund.
Diesen inhaltlich in etwa so formulierten Satz hörte ich heute von einem namhaften Politiker.
Worin, mit Verlaub, besteht der Unterschied?
Tot ist tot, ob Amok oder Terror, hilft den jungen Menschen auch nicht mehr, davon werden die schwer Verletzten nicht automatisch gesund.
Amokläufe gab es bisher auch bei uns zur Genüge. Die Opfer wurden beklagt, betrauert, den Angehörigen das Beileid ausgesprochen und dann ging alles weiter wie bisher.
Business as usual!

Nun ist der Tatort keine Schule, sondern eine belebte Gegend in München.
Wird sich dadurch etwas ändern? Vermutlich nicht.

Auch vom Verantwortungsbewusstsein der Medien wurde gesprochen, bei stundenlanger Dauerberichterstattung. Wer kann das noch ertragen? Wem ist damit geholfen?
Was tut man den Betroffenen und deren Familien damit an?

 

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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40 Antworten zu „Nur“ ein Amoklauf?

  1. Katrin - musikhai schreibt:

    Und dann fragen sich die Politiker, woher die Politikverdrossenheit im Land kommt… 😒

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  2. Arno von Rosen schreibt:

    Den Sinn nach Dauerberieselung von Katastrophenszenarien hinterfrage ich schon länger und habe mich bewußt entschieden nicht jede neue Mutmaßung als Nachricht tituliert, sehen zu müssen. Ich sehe keine Sondersendungen, Extra Talkrunden usw, weil es für mich schon an Leichenfledderei grenzt, wenn jeder Aspekt der Opfer ans Tageslicht gezerrt wird. Habt alle einen friedlichen Abend.

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  3. freiedenkerin schreibt:

    Da gäbe es eigentlich nur eine einzige sinnvolle Konsequenz: Den Fernseher, das Radio und den Computer ausschalten. Wenn das die „große Masse“ verinnerlichen würde, dann würde das die Medien eventuell zum Umdenken „animieren“…

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ich mache das mittlerweile auch, denn ich finde es unerträglich, was zum Einen an Spekulationen durch die Medien geistert, zum Anderen, was dazu zerredet und ausgeschlachtet wird. Wem hilft das?
      Schlimm genug, was alles passiert.

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  4. karlswortbilder schreibt:

    Ich verfolgte die Nachrichten stündlich auf allen mir zu Verfügung stehenden Sendern und es sind einige, von ARD , ZDF, Phönix, ORF bis CNN u.s.w. was hier abging, war erschreckend. Ich dachte ich bin im falschen Film.
    Polizisten in Zivil mit Sturmgewehr! Handyfilme rauf und runter einer redet mit dem Täter unten fahren Polizeiautos immer wieder vorbei, dazwischen eine Polizeisprecherin die zugeben musste keine Ahnung zu haben, sie habe keinen Kontakt!? Passanten, alle nur das Handy am Ohr neben Polizisten. Man sollte all diese Nachrichten zusammenfassen dann würde das Chaos sichtbar werden und auch die Politiker wachrütteln.
    Das Bild welches sich mir bot in all den Nachrichten hat nichts mit der so gelobten Arbeit der Polizei zu tun. Die Medien haben diese Wahnsinnstat sicher noch undurchsichtiger gemacht. Man verzeihe mir den Vergleich. Mit der Technik ist es wie mit den Hunden, das Problem ist der Mensch am anderen Ende der Leine.

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    • Anna-Lena schreibt:

      “ Mit der Technik ist es wie mit den Hunden, das Problem ist der Mensch am anderen Ende der Leine.“
      Das trifft es wirklich gut, lieber Karl.

      Im Moment passiert so viel um uns herum, was mir Unbehagen bereitet, dass ich meine Informationsquellen sehr genau aussuche und zeitlich beschränke.
      Ich halte es sonst nicht mehr aus und das schadet meinen Nerven.

      Einen lieben Gruß in den Sonntag,
      Anna-Lena

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  5. ernstblumenstein schreibt:

    Gratuliere Anna-Lena, Du sprichst mir aus dem Herzen!
    Ich freue mich, dass die meisten Menschen so oder ähnlich denken, frage mich aber, wie wir es den Medien, die auf Quotenjagd aus sind, beibringen können. Einfach Abschalten!
    Oder ist doch eine Mehrheit der Menschen der Sensationslust verfallen?

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    • Anna-Lena schreibt:

      Einfach abschalten ist eine für mich zwingende Notwendigkeit geworden.

      Sensationslust ist sicher auch eine „Krankheit“ unserer Zeit, denn im Medienzeitalter kannst du dir doch alles nach Hause holen. Und gepaart mit der Langeweile vieler oder der Tatsache, dass sie nichts mit sich anfangen können, kann schnell eine Art ungesunder Voyeurismus entstehen.

      Hab einen friedvollen Sommersonntag, lieber Ernst und grüße mir deine liebe Gattin ♥

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  6. Helga/Rheinland schreibt:

    Ich möchte als Bürgerin dieses Landes informiert werden … sachlich und dem Geschehen angepasst!
    Aber inzwischen erkenne ich, dass ich mich aus der allumfassenden Berichterstattung ausklinken muss, denn es wird unerträglich! Information geht anders!
    Ein Gruß von Helga

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  7. Ingrid schreibt:

    Ich halte das inzwischen auch so. Sondersendungen, pah! Mir sind manchmal die 15-minütigen Nachrichtensendungen schon zu viel, die mir ’servieren‘ ohne dass ich die Möglichkeit der Wahl habe. Deshalb bevorzuge ich das Internet mit seinen Informationsmöglichkeiten.

    Zwischen Amok und Terror sehe ich einen großen Unterschied und zwar in den Folgen, den Konsequenzen, der Wirkung auf die Bevölkerung und die Politik.

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  8. minibares schreibt:

    Amokläufe wie damals in Erfurt sind auch grauenhaft.
    ABER es gibt *nur* einen Täter…
    Die vielen Sondersendungen zeigen immer wieder dieselben Bilder.
    Mein Mann ist so ein Fernbedienungs-Junkie.

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  9. bruni8wortbehagen schreibt:

    NUR – ein Amoklauf ist es nie! Eine sehr unglückselige Aussage.

    Der Mensch am anderen Ende der Leine, wie gut sagt Karl es, denn wir hängen alle an dieser Leine und die Flut der Nachrichten war auf jeden Fall viel zu riesig und vom rein Sachlichen, falls das in einem solchen Falle zu sagen ist, nicht weiter erhellend, sondern es ging dann doch sehr in die effekthaschende Richtung und so sollte es niemals sein.
    Ich entfernte mich dezent vom Nachrichtenort…

    Liebe Grüße an Dich, liebe Anna-Lena
    von Bruni

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    • Anna-Lena schreibt:

      „Ich entfernte mich dezent vom Nachrichtenort…“ Da bin ich mittlerweile schon so undezent und ganz fix dabei, wenn es mir zuviel wird und das passiert mir im Moment oft.

      Hoffentlich wird die kommende Woche sommerlich, friedlich und entspannt für uns alle.

      Liebe Grüße zum Sonntagabend, liebe Bruni 🙂 .

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      • bruni8wortbehagen schreibt:

        Ja, das wollen wir nun hoffen, liebe Anna-Lena! Von ganzem Herzen hoffen!

        Liebe Grüße von mir, müde, aber nicht unzufrieden mit meiner Tagesmüdigkeit *g*
        Deine Bruni

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        • Anna-Lena schreibt:

          ich habe nun auch eine goldige Bettschwere, liebe Bruni.
          Bei uns ist es sehr heiß, kein Lüftchen regt sich und ich übe mich im frühen Aufstehen.

          Unter anderem bekam ich zum Abschied eine Kaffeetasse mit dem Aufdruck: Der frühe Vogel – kann mich mal! Meine KollegInnen kennen mich gut 😆 …

          Liebste Grüße zur Nacht ♥

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          • bruni8wortbehagen schreibt:

            Das mit dem nicht regen Lüftchen kenne ich von heute auch gut… 🙂
            Ich mußte ein großes Loch, das Nora, der Höllenhund, unbedingt buddeln mußte,
            zuschaufeln und fast die ganze Terrasse wieder von rausgeschmissener Erde befreien.
            Das war eine ziemlich schweißtreibende Arbeit, puuuuuuuuh…

            Der frühe Vogel kann dich mal – das denke ich auch! *lach*

            Liebste Grüße zurück an Dich von mir *gäähn*

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            • Anna-Lena schreibt:

              Nora, der Höllenhund – den kannte ich bisher noch gar nicht. Vielleicht wollte er sich bei der Hitze nur verstecken und sich ein kühles Plätzchen suchen?Für solche Fälle haben wir einen großen Bottich mit kaltem, aber hundegerechtem Wasser, das beide lieben…

              Hab einen guten Tag, liebe Bruni, obwohl er auch wieder Schweiß treibend werden soll…

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              • bruni8wortbehagen schreibt:

                Neee, da ist wohl ein verlockender Duft, vielleicht Wühlmaus oder doch noch von einer Katze, ich weiß nicht… Er war jetzt das zweite Mal dort beschäftigt und es ist immer eine ordentliche Sauerei, die er da veranstaltet.

                Der Tag ist verflogen, als wäre er kaum da gewesen, liebe Anna-Lena.
                Ich versuche nun ein Restchen von ihm einzufangen.

                Liebe Abendgrüße von mir

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                • Anna-Lena schreibt:

                  Ich kenne das sehr gut, liebe Bruni, wir haben ja zwei, die auch schon mal gerne buddeln :mrgreen:

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                  • bruni8wortbehagen schreibt:

                    Ich mag Nora wirklich sehr u. sie hört aufs Wort, aber wenn keiner schreit, nein, dann tut sie, was der Instinkt ihr rät… Da sie eine Mischung aus Schäferhund und Labrador ist, ist sie auch ziemlich groß und entsprechend kräftig. Da fliegen die Erdschollen *g*
                    hab ich noch nie von ihr erzählt, dem Hund, der sich immer noch für einen Welpen hält *lach*?

                    Herzlichst Bruni zu Dir

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                    • Anna-Lena schreibt:

                      Mischund aus Schäferhund und Labrador, das muss ein besonderes Exemplar sein 🙂 . Beide Rassen mag ich sehr und gäbe dem Labrador den Vorzug.

                      Nein, ich erinnere mich nicht, dass du je von ihr erzählt, geschweige denn geschrieben hast.

                      Liebe Grüße in einen wieder heißen Tag,
                      Anna-Lena

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                    • bruni8wortbehagen schreibt:

                      Komisch,, was man manchmal nicht erzählt *lächel*
                      katina bekam sie als Winzling und dann wuchs und wuchs sie u. heute hat sie Gardemaß und eine irrsinnige Kraft. An der Leine kann ich sie nur halten, wenn sie nicht zieht.

                      Leider hat sie auch schon leichte Arthrose im hinteren Hundeteil…

                      Liebe Grüße an Dich, liebe Gaby

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  10. Brigitte schreibt:

    Da ich Familie in München habe, habe ich die Sendungen in Bayern sehr wohl angesehen. Es konnte uns ja nicht gleichgültig sein. Wobei es mich schon sehr gewundert hätte, wenn irgend jemand aus unserer Familie dort eingekauft hätte.

    Ein Terrorakt hätte noch sehr viel schlimmer enden können, das habe ich mir schon auch gedacht. Wobei auch ein Amoklauf keineswegs weniger schlimm ist. Er hatte gezielt über FB eingeladen, er hat die Kinder und Jugendlichen ganz bewusst in eine Falle gelockt. Stelle man sich nur vor wie es hätte enden können, er hatte noch 300 Schuss Munition mitgeführt.

    Ich bekam Anfragen von Verwandten und Freunden aus Australien und Arizona. Und stell dir vor, wir wurden eingeladen, doch eine Weile dort zu verbringen, damit wir mal raus kämen aus der „disaster-area“. Sie hatten auch von der Attacke im Zug gelesen. Und fragen: Was ist eigentlich bei euch los?

    Tja.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Es ist nicht nur bei uns etwas los, liebe Brigitte, ich habe den Eindruck, es geschieht überall auf der Welt derzeit nicht viel Gutes. Zumindest sind die negativen Nachrichten in der Überzahl und man kann mit Sorge in die nächste Zeit blicken.

      Weglaufen ist auch keine Option, aber nett ist es schon, dass ihr so umsorgt werdet.

      Komm gut in die neue Woche!
      Liebe Grüße
      Anna-Lena

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  11. Agnes schreibt:

    Über den Satz „Nur ein Amokläufer“ habe ich mich auch aufgeregt, und gefragt „wie sehen das die Hinterbliebenen, die um ihr Kind trauern?“
    Aber Fragen, die ich vor dem Fernseher stelle, beantwortet mir ja eh keiner, da haben wir den Apparat halt ausgestellt.
    Bis auf den wirklich mehr als professionellen Pressesprecher der Polizei waren alle anderen mit ihren Reden und Kommentaren sowas von überflüssig.
    Ich möchte nur ein paar sachliche Informationen und Hinweise wenn so etwas passiert, alles andere, die Kommentare, die Sondersendungen, das Befragen der Mitmenschen, und erst recht das Spekulieren, das alles geht mir so auf den Geist.
    Zum Glück kann man ausschalten.

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  12. Frau Momo schreibt:

    Die Berichterstattung war wirklich unter aller Kanone, auch wenn ich selber relativ lange vor der Glotze gesessen habe… aber manchmal ist Schweigen einfach besser, vor allem, wenn man außer Spekulieren nichts tun kann. Das Freunde in Sicherheit waren, wußte ich zum Glück sehr schnell über den facebook safety check…. da war diese Plattform mal hilfreich. Am widerlichsten finde ich allerdings im Moment wie AfD und Konsorten diese Tragödien ausschlachten.

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    • Anna-Lena schreibt:

      „Am widerlichsten finde ich allerdings im Moment wie AfD und Konsorten diese Tragödien ausschlachten.“
      Das ist ja nicht neu und ein gefundenes Fressen für sie, aber es ist einfach nur widerlich!

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  13. suebilderblog schreibt:

    Du hast es sehr treffend in Worte gefasst. Man fragt sich wirklich, was mit unserer Welt los ist. Warum tun Menschen so etwas? Das Schlimmste an dieser ganzen Sache ist, dass die Opfer alle noch so jung sind und das ganze Leben vor sich gehabt hätten.
    LG Susanne

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