31. Mai Weltnichtrauchertag

Welt-Nichtrauchertag

RauchereckeAm 31. Mai 1987 hat die WHO den Weltnichtrauchertag ausgerufen, der jedes Jahr unter einem anderen Motto steht. ‚Kein Platz für giftige Botschaften’ lautet das Motto in diesem Jahr und sicher sind damit die künftigen Schreckensbilder auf den Zigarettenschachteln gemeint.

Bisher hat mich dieser Tag  zwar immer ein wenig peinlich berührt, aber unliebsame Gedanken lassen sich mitunter schnell beiseite schieben. In diesem Jahr ist alles anders. Am 23.3.2016 habe ich nach einer ewig langen Raucherinnenkarriere dem Glimmstengel abgeschworen und bin immer noch mit Stolz rauchfrei.

In unserem großen Kollegium verbreiten sich manche Neuigkeiten erstaunlich schnell. Wichtiges geht per Durchsage blitzschnell. Neuigkeiten, die man gern unter die Leute bringen möchte, muss man hinter  der vorgehaltenen Hand und dem nachdrücklichen ‚Aber, das behalte bitte für dich’, nur den entsprechenden KollegInnen zuflüstern und auch diese Schwingungen machen schnell die Runde. Wenn man allerdings gar nichts sagt, dauert es seine Zeit, bis auch der letzte Kollege, den man eh nur gelegentlich sieht, in Kenntnis ist.

Eine Kollegin, mit der ich oft gemeinsam in der Raucherecke stand, fragte mich drei Wochen nach den Osterferien: „Sag mal, warst du krank? Ich habe dich nach den Osterferien noch gar nicht gesehen.“ „Nein, war ich nicht, ich rauche nur nicht mehr!“ Es verschlug der Kollegin erst einmal im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache, ein Umstand, den ich vorher bei ihr noch nie kennengelernt hatte.

Vor  einer Woche hatten unsere 10. Klassen ihre mündlichen Fremdsprachenprüfungen  für den Mittleren Schulabschluss. Nach der ersten Prüfung hatten wir eine kleine Pause. Die prüfende Fachkollegin wollte aus dem Lehrerzimmer einen Kaffee für uns drei holen und meinte: „ Du gehst ja sicher eine rauchen, bis dahin bin ich mit dem Kaffee zurück.“ „Nein, liebe Kollegin, ich helfe dir tragen, ich rauche nämlich nicht mehr.“  Den Blick der Kollegin hätte ich gern für die Ewigkeit festgehalten.

Es gibt Situationen, da fällt es mir nicht leicht, nicht zu rauchen. Als ich neulich meine Abiturklausuren auf dem Tisch hatte, gab es so manche Momente, in denen ich dachte, ein Loch in die Tischkante beißen zu müssen oder mir von der Tankstelle Zigaretten zu holen und gleich eine ganze Schachtel zu verpaffen. Das war starker Tobak der übelsten Sorte.

Aber – auf die Schulter klopf – ich habe weder das Eine noch das Andere gemacht. Die Abiturklausuren sind vom Tisch und der Drang zu rauchen somit erheblich gemindert.  Ebenso erfreulich ist, dass ich bisher kein Gramm zugenommen, sondern sogar mit kontrolliertem Essen und konsequentem Sport etwas abgenommen habe.

Es gibt ja mehrere Methoden, das Rauchen aufzugeben. Entscheidend ist primär der Wille, ohne den geht gar nichts. Dazu habe ich eine Gesprächshypnose gemacht. Ich glaube nicht, dass ich es ohne die Hypnose wirklich geschafft hätte (zumal ich auch nicht überzeugt war, dass diese Methode klappt).

Wenn ihr Interesse habt, erzähle ich euch in einem weiteren Teil, wie so etwas funktioniert….

 

 

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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35 Antworten zu 31. Mai Weltnichtrauchertag

  1. Ingrid schreibt:

    Da kannst du wirklich stolz auf dich sein und ich wünsche dir, dass es dabei bleibt, dass du nicht mehr rauchst. Nach dem, was ich so gelernt habe, haben sich bestimmte Anlässe (Klausuren) mit ‚Zigarette‘ verknüpft (Assoziationen gebildet). Nicht, dass ich jemals geraucht hätte, aber das gilt für alles.
    LG, Ingrid

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  2. Liebe Anna-Lena, großer Respekt. Da habe ich leider noch einen langen Weg vor mir … der Wille macht noch nicht ganz mit. Gesprächshypnose habe ich noch nie gehört – bin also sehr interessiert. Weiter so – ganz klasse! Liebe Grüße von Anna

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Anna, lieben Dank. Ich werde in den nächsten Tagen berichten.
      Meine „Perle“ ist für dich per S-Bahn bei Bedarf sogar gut im hohen Norden zu erreichen…

      Liebe Grüße
      Anna-Lena

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  3. leonieloewin schreibt:

    Tolle Leistung und interessante Erzählung. Viele liebe Grüße zu Dir in den Norden, Leonie

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  4. petra schreibt:

    Dieses Stressrauchen kann ich nachempfinden, bei mir sind es Gummibärchen

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  5. Frau Momo schreibt:

    Ich wäre sehr interessiert, mehr zu erfahren. Und Herzlichen Glückwunsch zum Nichtraucherdasein

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  6. jeannettepaterakis schreibt:

    Bravo,meinen Glückwunsch ❤ liebe Anna-Lena .Ich rauche auch schon lange nicht mehr,obwohl es ein Vergnügen für mich war:) Nun ja ,es ist ungesund für den Mitmenschen,für sich selber und teuer ,natürlich wollte ich auch kein schlechtes Beispiel für meine Kinder sein 🙂 Die liebsten Grüsse

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    • Anna-Lena schreibt:

      Erstaunlich, wie viele Frauen doch an ihre Kinder denken und mit dem Rauchen aufhören! Meinen Glückwunsch dazu, liebe Jeannette.
      Als eine Kollegin aufhörte und ich sie fragte, was ihre Motivation sei, sagte sie treffend: Es stinkt, macht krank und kostet eine Menge Geld 🙂 .
      That’s it 🙂 !

      Liebe Grüße zu dir ♥

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      • jeannettepaterakis schreibt:

        Durch die Medien sind wir viel sensibler geworden,früher wussten die Leute ja gar nicht was gut und was schlecht ist.Frauen rauchten während der Schwangerschaft ,es gab dadurch Probleme für ’s Kind,aber damals wussten sie gar nicht,dass das durch das Rauchen hervorgerufen worden war.Die liebsten Grüsse ❤

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  7. die3kas schreibt:

    Ein ganz wichtiger Tag und meinen Glückwunsch auf dem Weg zum Nichtraucher.
    MACH weiter so ♥
    LG kkk

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  8. Gudrun schreibt:

    15 Jahre rauche ich nun nicht mehr. Vorher habe ich nicht geraucht, ich habe gequalmt. Ich habe jetzt freiwillig an einer Studie teilgenommen. Herz ist wieder in Ordnung, Lunge und Kehlkopf haben mir nichts übel genommen. Ich bin froh, das ungesunde Laster los zu sein. Mit einigen Tricks war das ganz gut möglich.
    Lass die Zeit sprechen, liebe Anna-Lena. Irgendwann hört man auf, vom Rauchen zu träumen oder an die Kippen zu denken.
    Man hat so viel mehr Zeit, nicht wahr. 🙂
    Liebe Grüße von der Gudrun, die dich zu deinem Entschluss nur beglückwünschen kann.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Glückwunsch, liebe Gudrun, dass du es auch geschafft hast.
      Manchmal stelle ich mir den Berg Zigaretten vor, den ich seit März nicht mehr geraucht habe und mir wird dabei ganz schlecht.

      Das Zeitargument stimmt. Nicht immer raucht man jedoch entspannt im Sitzen, gemütlich mit Kaffee oder Tee. Ich habe auch viel „nebenher“ geraucht.
      Unglaublich, in welchen Situationen man so geraucht hat, das wird mir immer mehr bewusst. Die „Rauchernischen“ tun sich jetzt auf, unglaublich!

      Ich freue mich für dich, dass du keine gesundheitlichen Schäden genommen hast.
      Hab einen schönen Tag mit guter Luft!

      Herzlich,
      Anna-Lena 🙂

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  9. quersatzein schreibt:

    Herzliche Gratulation! Bleib stark, es lohnt sich! Sagt eine Nichtraucherin, die aber schon immer von Rauchern umgeben war…
    Alles Liebe und viel Motivation wünscht dir
    Brigitte

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  10. ernstblumenstein schreibt:

    Ich gratuliere dir und kenne deine Situation von früher. Ich habe im Januar 2009 von einem Tag auf den anderen mit Rauchen aufgehört, nachdem ich 3 Päckli pro Tag geraucht habe. Der Grund: Die Raucherhustenanfälle am Morgen im Bad. Es hat mir im Kopf „KLICK“ gemacht. Ohne fremde Hilfe. Ich bin seither rauchfrei. Bleib hart, es dauert ein wenig, aber Du wirst nachher dich viel besser fühlen.
    Hab eine gute Zeit

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    • Anna-Lena schreibt:

      Besser fühle ich mich jetzt schon, lieber Ernst. Drei Päckli ist eine stramme Leistung, aber eine Schachtel habe ich auch geraucht, in Gesellschaft sogar manchmal mehr.

      Ja, wir bleiben dabei, lieber Ernst 🙂 .
      Liebste Grüße in die Schweiz zu dir ♥!

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  11. Träumerle Kerstin schreibt:

    Es ist schön, dass Du schon so lange standhaft geblieben bist Anna-Lena. Bleib weiterhin bei Deinem Willen, es zu schaffen. Mein Mann hat es auch schon mehrmals probiert, aber durch Stress auf der Arbeit hat er immer wieder angefangen.
    Ja bitte erzähle mal, wie das so funktioniert hat mit der Hypnose, das ist sehr interessant.
    Liebe Grüße von Kerstin, die Nichtraucherin ist.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Die Stresssituationen bei der Arbeit sind auch mir immer zu Stolperfallen geworden. Als ich vor einigen Jahren mehrfach feststellte, dass 2 Zigaretten im Ascher auf meinem Schreibtisch vor sich hindampften und mich benebelten, habe ich das Rauchen im Arbeitszimmer schon abgeschafft.

      Dein Mann wird sicher auch den richtigen Zeitpunkt finden. Dann macht es ‚klick‘ im Kopf und dann schafft er es auch.

      Liebe Grüße
      Anna-lena

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  12. Brigitte schreibt:

    Respekt! Geraucht habe ich auch schon einmal, es muss Jahrzehnte her sein. Ahh, das letzte Mal mit meiner Cousine in Perth, Australien (die rauchen alle wie die Schlote) 2004. Und genau so wie ich zuvor Jahrzehnte nicht mehr geraucht hatte, so konnte ich nach diesem Fehltritt wieder komplett aufhören.
    Widder halt! Einfach stur, wenn was im Kopf fest genagelt ist.

    Liebe Grüße, Brigitte

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    • Anna-Lena schreibt:

      Das fasziniert mich immer wieder, dass viele Menschen mal rauchen und dann ewig nicht mehr rauchen müssen.
      Ich bin sicher, das könnte ich nicht. Eine Zigarette – und ich hinge wieder am Glimmstengel. man sagt dem Löwen ja auch einen starken Willen nach. Allerdings habe ich noch keinen wirklichen Löwen gesehen, der raucht… 😉 .

      Liebste Grüße zu dir,
      Anna-Lena

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  13. freiedenkerin schreibt:

    Bravo! Herzliche Glückwünsche! Und bitte weiter so, liebe Anna-Lena. 🙂

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  14. gabymuenchen schreibt:

    Diese Momente mit deinen Kollegen sind doch jedesmal ein kleiner Triumph, der neuen Schwung gibt, durchzuhalten, oder? Wie war das mit der Hypnose? Diese Methode lässt sich doch sicher auch bei anderen Problemen einsetzen. Weiter „Daumendrück“, auch wenn du es gar nicht mehr so nötig hast :-), Gaby

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ja, ich muss immer schmunzeln, wenn KollegInnen so baff sind, wenn sie erfahren, dass ich nicht mehr rauche.
      Über die Hypnose schreibe ich in den nächsten Tagen. Meine – ich nenne sie mal Therapeutin – macht auch Hypnose zur Gewichtsreduktion, denn viele nehmen nach dem Rauchstop zu. Bisher ist das bei mir nicht der Fall, aber es ist gut zu wissen, dass sie dann – auch bei einem Rauchrückfall – mein sofortiger Ansprechpartner wäre.

      Liebe Grüße
      Anna-Lena

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  15. bruni8wortbehagen schreibt:

    Es ist absolut traumhaft, daß Du 1. aufgehört hast mit dem Rauchen und 2. nicht wieder damit begonnen hast, nicht mal in Streßsituationen!
    Daß alle erstaunt sind, kann ich mir gut vorstellen, kannten sie Dich doch nur qualmend und jede Minute dazu ausnutzend.
    Für einen Nichtraucher ist es sehr schwierig nachzuvollziehen, warum dieses Laster sich derart ausbreiten konnte. Es stinkt tatsächlich, hängt in den Klamotten und in ein Raucherauto zu steigen ist eine unangenehme Sache, die ich meist vermeiden konnte.

    An die paar Zigaretten, die ich vor langer Zeit rauchte, kann ich mich kaum noch erinnern, liebe Anna-Lena, aber gut an die Zeit, als bei mir im Büro immer mindestens ein Raucher in der Nähe saß, bis das Rauchverbot kam und ich war darüber über die Maßen froh und meine Bronchien konnten endlich wieder aufatmen.

    Herzlichen Glückwunsch! Das hast Du toll hingekriegt!
    Ich bin sehr gespannt, was Du über die Hypnose erzählen wirst.

    Liebe Grüße in die Nacht von Bruni an Dich ♥

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  16. nandalya schreibt:

    Rauchen hat in meiner Familie keine Tradition. Und wenn, so rauche ich vor Wut! 😉

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