„Du sollst nicht töten“

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„Du sollst nicht töten“

nicht das Kind in dir, das du ablehnst
nicht deinen Nachbarn, der dir die Frau ausgespannt hat
nicht den jungen Mann, der sich materiell mehr leisten kann als du
nicht die Frau, die dich betrogen hat
nicht die Schwester, die gegen die Familienehre verstoßen hat
nicht den Andersfarbigen, dessen Hautfarbe dir nicht gefällt
nicht das Kind, das deine sexuellen Gelüste hervorgerufen hat
nicht den Kranken, dessen Leid du nicht mehr sehen willst
nicht den Obdachlosen, der für dich nur Abschaum ist
nicht den Menschen, dessen Religion eine andere als deine ist
nicht den Fremden, der hier Zuflucht sucht
nicht den Vater, der dich immer unterdrückt hat
nicht den Onkel, der dich sexuell missbraucht hat
nicht den Menschen, dessen Entführung dich reich machen sollte
nicht die Frau, die eine bessere Position als du bekommen hat
nicht die Nachbarin, die dich bloßgestellt hat
nicht den Politiker, von dem du dich verraten fühlst
nicht den Freund deiner Tochter, der nicht deinen Erwartungen entspricht
nicht den Arzt, der alles getan hat, um dein Kind zu retten
nicht den Autofahrer, der dein Kind überfahren hat
nicht den Menschen, der blind vor Wut Rache nimmt
nicht das Wesen, das die Folge eines unüberlegten one-night-stand ist

nicht…
nicht…
nicht…

Nicht nur die Würde
des Menschen ist unantastbar,
auch dessen Leben.

© G.Bessen, Karfreitag 2016
Foto: Groß-Sankt-Martin,Köln

„Du sollst nicht töten“ ist nicht nur eins der zehn Gebote.
Jürgen Todenhöfer hat ein gleichnamiges Buch veröffentlicht:

Du sollst nicht töten
Mein Traum vom Frieden

ISBN: 978-3-570-10182-7, erschienen September 2013

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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28 Antworten zu „Du sollst nicht töten“

  1. karlswortbilder schreibt:

    … nicht den der dir überhaupt nichts getan hat …warum ist alles so gekommen?, ich weiß es nicht. Für mich gerät im Moment die Welt aus den Angeln. In meinem Buch „Meine Kindheit im Paradies“ schrieb ich über meine Kindheit obwohl es die Hölle war, die Fortsetzung müsste heißen „Mein Alter in der Hölle“ obwohl auch wieder ein wenig Paradies dabei ist Gedanken über gedanken
    lg
    karl

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    • Anna-Lena schreibt:

      Lieber Karl, im Momet werden so viele Defizite sichtbar. Wie einfach ist es jemanden zu töten, wie nieder sind die Beweggründe geworden?
      Mich lassen die Gedanken auc h nicht mehr los, gerade jetzt zu Ostern.

      Liebe Grüße zu dir, Anna-Lena

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  2. Danke – du sprichst mir aus dem Herzen – und ich bin Agnostiker! Frohe Ostern!

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  3. Winnie schreibt:

    Leider versteht der Verstand das Wörtchen NICHT nicht, … man müsste den gesamten Text positiv um schreiben!

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  4. Helmut schreibt:

    Wir demonstrieren heute vor dem Africom, der Zentrale der US-Militärs für Afrika, wo die Drohnenmorde zum Beispiel in Somalia geplant werden. …

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  5. bmh schreibt:

    So lange ich „Du“ sage kann es leicht passieren, dass „ich“ mich ausnehme, weil ich ja auf den anderen schaue und in irgendeiner Weise hat jeder „getötet“.
    Ich stelle mir die „Gebote“ gerade in „Ich-Form“ vor …
    vielleicht würde der eine oder andere nachdenken und weniger die anderen beschuldigen.

    Ich grüße Dich in die letzten Ostertagevorbereitungen hinein herzlich
    Barbara

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    • Anna-Lena schreibt:

      Nicht so einfach mit der richtigen Anredeform. Die ICH-Form halte ich auch für gut, denn ob jemand die Gebote befolgt oder nicht, entscheidet doch auch jeder für sich.

      Deine Grüße erwiedere ich gern
      und wünsche euch ein gesegnetes Osterfest.

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  6. christaschule2010 schreibt:

    Wie wahr! Das Leben ist einzigartig und sollte unantastbar sein und bleiben!
    Ich wünsche frohe Ostern und allen eine bessere Welt!

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  7. Ingrid schreibt:

    Das mit dem Positiv-Formulieren hat was, aber die Mühe will ich mir auch nicht machen 😉
    Liebe Grüße zu Ostern
    aus der verregneten Stadt
    Ingrid

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  8. Frau Momo schreibt:

    Zum Schwangerschaftsabbruch habe ich eine deutlich andere Meinung, aber sonst kann ich das natürlich voll unterschreiben

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  9. suebilderblog schreibt:

    Wahre Worte, die gerade in der heutigen Zeit an jeder Straßenecke stehen sollten…..
    Trotz des Elends und Terrors auf der Welt wünsche ich Dir und Deinen Lieben ein schönes Osterfest mit Sonnenschein, Harmonie und Frieden.
    LG Susanne

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  10. bruni8wortbehagen schreibt:

    Du sollst nicht töten.
    Eigentlich mag ich es nicht, wenn die Bibel zitiert wird, doch hier stimmt es mit meiner Meinung völlig überein. Töten heißt morden und kein Mensch hat das Recht, einen anderen, ganz egal aus welchen Beweggründen, zu ermorden.
    Kriege sind Massenmorde und ich kann mir nicht vorstellen, daß es irgendwann eine bessere Welt geben könnte, weil es dem Menschen scheinbar nicht gelingt, nicht irgendwo doch noch einen Feind zu finden und einen Feind muß man wohl unbedingt vom Leben zum Tode befördern…
    Unglaublich, was der Mensch sich leistet, seitdem es ihn auf der Erde gibt.

    Nicht töten darfst Du Mensch und doch tust Du es überall da, wo Du auftauchst.
    Gründe lassen sich immer finden…

    Oh verdammt, liebe Anna-Lena, wäre der Kommentar von einem anderen und ich würde ihn lesen, hätte ich das Gefühl, hier schreibt einer, der die Hoffung auf einen allgemeinen Sinneswandel des Menschen längst aufgegeben hat. Aber ich bin es ja nun selbst, der hier in dieser Weise geschrieben hat und ich glaube jetzt tatsächlich, sogar ich als Optimist bin dabei, nicht mehr daran zu glauben, daß die Welt friedfertiger werden könnte…, weil immer einer dem anderen an den Kragen will…

    Liebe Grüße an Dich, liebe Anna-Lena, und ich hoffe, Dein Mann ist bald wieder putzmunter sein und Deine Schwiegermutter kann in Ruhe und Frieden ihre Augen schließen.

    Herzlichst Deine Bruni

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Bruni, ich weiß, was du meinst. Mir geht es auch oft so,dass ich denke, warum setzt der Mensch nicht sein Hirn ein, reißt das Ruder rum?

      Die Beweggründe, einen Menschen zu töten, werden immer platter, immer primitiver.

      Ich glaube, wir sollten uns von dem Gedanken verabschieden, dass die Welt friedfertiger wird.

      Vielleicht fehlt uns ein Friedensstifter in Person, der vorangeht und den Menschen die Augen öffnet und sie auf charismatische Weise zum Frieden führt…..

      Danke für deine Wünsche, liebe Bruni.
      Ich wünsche dir und dem Deinen ein schönes Osterfest und sonnenvolle Tage,
      Anne-Lena

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      • bruni8wortbehagen schreibt:

        Ja, so ist es wohl, es scheint immer weniger Hemmungen zu geben, einen Anderen schnell mal zu verprügeln, ihn zu treten, zu bestehlen und auch um des eigenen Vorteils willen zu töten….

        Ein Friedenstifter mit Charisma?
        Das wird es schon schwieirg, manchmal geraten die mit Charisma auch in einen mächtigen Rausch und das ehemalige Ziel tritt in den Hintergrund…

        Der Ruf nach einem, der richtet, alles recht macht, ist nicht ungefährlich, liebe Anna-Lena. Ich mag gar nicht ausführen, was mir gerade im Kopf herum geht.

        Manche, die wirklich voller Ideale waren, wurden auch möglichst schnell vom Leben zum Tode befördert…

        Ach ja, wir lösen dieses Menschenproblem nicht. Wir lösen uns eher selbst auf *g*

        Liebe Grüße an Dich von mir

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        • Anna-Lena schreibt:

          „Der Ruf nach einem, der richtet, alles recht macht, ist nicht ungefährlich, liebe Anna-Lena. “ Warum gibt es heute keine Menschen wie Mahatma Ghandi oder Martin Luther King ? An solche denke ich, die etwas bewirkt haben, auch ohne Waffen.

          Auch dir liebe Grüße und schlaf in den Ostermorgen hinein…

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          • bruni8wortbehagen schreibt:

            An Martin Luther King dachte ich auch – bei denen die ermordet wurden, weil sie zu viel Einfluss gewannen…, liebe Anna-Lena. An Mahatma Ghandi nicht, weil es da auch viele andere Stimmen gibt…

            Gleich schlafe ich in den Ostermorgen hinein. Du auch?

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  11. Träumerle Kerstin schreibt:

    Liebe Gabi. Wahre Worte, die nur leider zu oft ungehört bleiben.
    In Deiner Antwort vor mir lese ich, dass Ostern nicht zu schön ausschaut für euch. Ich wünsche Deinem Mann gute Besserung. Möge Deine Schwiegermutter in Frieden gehen, wann immer sie will. Sie hat ein schönes hohes Alter erreicht. Nur an den Feiertagen wäre es gerade besonders traurig.
    Liebe Grüße zum Osterfest von Kerstin.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Liebe Kerstin, der Tod macht leider nicht vor dem Datum halt. Ich danke dir für deine lieben Wünsche. Euch schöne Ostern und glückliche Tage.

      Liiebe Grüße ♥ .

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