Ein Erbe

Ein Erbe

Könnten wir doch die Zeit zurückdrehen!
Die Fehler der Vorfahren wären vielleicht so nicht geschehen
und die Folgeprobleme von heute
hätten möglicherweise keinen Einfluss auf die Welt von morgen.

weites Land - Zypern

Die Welt von heute fordert die Zeche von uns, denn unsere Vorfahren haben die Welt ‚erobert’ , Kolonien gegründet, anderen Völkern ihre Werte aufgezwungen, andere Kulturen zerstört und Rohstoffe geraubt.
Sklaven waren schon immer billige Arbeitskräfte, wie Vieh gehalten und ihrer Menschenwürde beraubt.
Kolonialismus ging immer mit Kriegen einher, ich denke dabei an die Eroberung der Neuen Welt mit der Ausrottung der Indianer. Die Aboriginals in Australien passten ebenso wenig ins westliche und weiße Weltbild wie die alten Kulturen Südamerikas.

Globalisierung – ein großes Wort mit vielen negativen Auswirkungen, ist eine neue Form der Sklaverei, der Misswirtschaft und der zunehmenden Armut. Die Weltwirtschaft nimmt den Entwicklungsländern immer mehr die Möglichkeit, sich zu ENTWICKELN.
Postkolonialismus, moderner Menschenhandel, landgrabbing, Umweltzerstörung, das sind die Sünden von heute.

Und die westlichen Mächte liefern Waffen, beginnen Kriege oder mischen sich als Weltpolizei ein.
Es hat sich nichts geändert, nur die Methoden sind moderner geworden.
Wen wundert es da wirklich noch, dass Fluchtbewegungen weltweit eine Konsequenz dessen sind? Wen wundert es da wirklich, dass die vielen Armen ein Stück von saftigen Kuchen der wenigen Reichen abhaben wollen?

Die Fluchtursachen beseitigen?
Dazu ist es zu spät, die Geschichte ist geschrieben. Und dass die Industrieländer begreifen, dass sie ihren Reichtum teilen könnten, ist eine Illusion, die sich seit Monaten im täglichen Leben zeigt.

© Text und Foto: G. Bessen

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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64 Antworten zu Ein Erbe

  1. Michael Hermann schreibt:

    Liebe Anna-Lena, wie Recht Du hast. … nein, dem kann man nicht widersprechen – nur wahrscheinlich unendlich viel hinzufügen.
    Mit lieben Grüßen,
    Michael

    Gefällt 3 Personen

    • Anna-Lena schreibt:

      Ja, lieber Michael, das ist nur ein Bruchteil meiner Gedanken und der Gedanken vieler. Das Thema ist präsent und die Frage nach den Ursachen natürlich auch. Und die stehen zum Teil so sehr im krassen Widerspruch zu den platten Gedanken, die einige Bürger haben, als deren Konsequenz Flüchtlingsheime und Autos angezündet werden, Gerüchte in die Welt gesetzt werden und vieles mehr.
      Am liebsten würde ich losrennen und die Bretter vor den Köpfen abreißen…

      Mit lieben Grüßen auch zu dir und dem Wunsch nach einem friedlichen Wochenende,
      Anna-Lena

      Gefällt 3 Personen

  2. freiedenkerin schreibt:

    Es hätte schon viel zum Besseren bewirkt, wenn wir wenigstens alle paar Generationen aus den Fehlern unserer Vorfahren gelernt hätten.
    Aber dem ist leider, leider nicht so. Ich begreife immer weniger, wie wir uns als intelligente Spezies bezeichnen können.

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    • Anna-Lena schreibt:

      „Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis“ . Unsere Wohlstandsgesellschaft ist nicht mehr bereit zu lernen, Konsumdenken und Ellenbogengesellschaft halten das Zepter in der Hand. Die Frage ist, wie lange das noch gut geht?

      Gefällt 2 Personen

      • freiedenkerin schreibt:

        Ich lese grade – zum zigsten Mal, es ist einfach mein absolutes Lieblingsbuch – die Forsyte Saga von John Galsworthy. Und auch da, der voluminöse Roman spielt zwischen 1886 und dem Ende der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts, wird immer wieder die Frage gestellt, wie lange das noch gut gehen mag. Ich glaube, es ist eine jener Fragen, die die Menschheit von Anbeginn an begleiten. Aber ich fürchte, dass wir jetzt wirklich im gestreckten Galopp auf den finalen Abgrund zu rasen…

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        • Anna-Lena schreibt:

          Es ging und geht ja auch immer weiter, ob es gut geht oder letztendlich gut ist, sei dahingestellt. Oft hat die Natur ihren Teil beigetragen, das alles verschwand und sich Leben neu entwickelt hat, zum Beispiel in den verschiedenen Eiszeiten.Die Welt hat sich immer wieder verändert. Und ich bin überzeugt, dass wir in einer Zeit leben, mit soviel Kenntnissen und vielleicht auch Intelligenz, dass vieles zu bewirken oder aufzuhalten wäre. Aber es passiert nicht. Der Klimawandel ist allen seit langem bekannt, doch was dagegen unternommen wird, ist zu wenig oder auch zu langfristig gedacht. Wenn die Beschlüsse der letzten Klimakonferenz nicht sofort sondern erst in Jahren umgesetzt werden, da stelle ich die Intelligenz auch in Frage.

          Ich hatte auch so meine Lieblingsbücher aus der Zeit, als die USA besiedelt wurden oder die Zeit der Bürgerkriege. Aber mehr als zwei Mal habe ich noch kein Buch gelsen.

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  3. Helmut schreibt:

    „Konsumdenken und Ellenbogengesellschaft halten das Zepter in der Hand.“ Wie will man da ein moralisch fragwürdiges Erbe ausschlagen, das einem das alles ermöglicht?

    Nein, ich bin nicht der Meinung, dass uns die Geschichte so total determiniert.

    Liebe Grüße
    Helmut

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ich muss mich ja nicht dem allgemeinen Konsumdenken und der Ellenbogengesellschft ausschließlich anschließen, da sind immer noch genug Lücken zu sagen: Da mache ich nicht mit.

      Schau dir doch alleine den afrikanischen Kontinent an. Findest du ein einziges Land, in dem es den Menschen gut geht, was allein ihre Grundbedürfnisse betrifft?
      Politisch instabil, korrupte Politiker, Bürgerkriege, Seuchen wie Aids und Ebola (auch wenn es die angeblich kaum noch gibt), Ausbreitung der Wüste, Desertifikation, Hunger und Armut. Dazu kulturelle Bräuche und Traditionen, bei denen wir die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil sie uns fremd sind und uns absolut menschununwürdig erscheinen. Unsere europäischen Vorfahren haben da ihre Spuren hinterlassen.
      Natürlich dürfen die vielen nicht vergessen werden, die dort helfen, wo sie nur können, aber die Zukunft dieses Kontinentes sieht doch alles andere als hoffnungsvoll aus.

      Gefällt 2 Personen

  4. Sylvia Kling schreibt:

    Ich begreife immer weniger. Doch Dich begreife ich.
    😯💜

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    • Anna-Lena schreibt:

      Vieles fällt auch mir schwer zu begreifen und ich ertappe mich immer häufiger, dass ich Kopf schüttelnd vor einer Quelle sitze und denke, das darf doch nicht wahr sein.
      Die Geschichte liegt wie ein offenens Buch vor uns und wir sind von einer Realität umgeben, die völlig konträr dazu steht.
      Wir haben nichts begriffen!

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      • Sylvia Kling schreibt:

        So ergeht es mir auch. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich schon abzublocken beginne. Dabei ist es mir so wichtig, mehr Menschen zu sensibilisieren.
        Aber Du weißt ja: Wir brauchen unsere „Nischen“, in die wir uns auch mal zurückziehen können.

        Herzliche WochenendGrüße,
        Sylvia 💛

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        • Anna-Lena schreibt:

          Ohne diese Nischen würde man wohl über kurz oder lang keine ruhige Nacht mehr haben. Wo auch sollen wir sonst unsere Kraft her beziehen?

          Hab ein friedliches und entspanntes Wochenende.
          Liebe Grüße
          Anna-Lena

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  5. finbarsgift schreibt:

    Du weißt schon länger, das könnten auch meine Worte sein…

    Denn ich sehe die Welt heutzutage ähnlich…

    Immer wieder verblüfft mich, wie schwer es den reichsten Ländern, Individuen fällt, armen Ländern, Individuen genügend abzugeben…

    der christliche Gedanke von der Nächstenliebe wird vollständig konterkariert!

    Dir ein schönes Wochenende!
    Herzliche Morgengrüße vom Lu

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ich weiß, lieber Lu.
      Selbst im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis sind Diskussionen darüber eine harte Nuss.
      Auch dir ein schönes Wochenende. Der Himmel weint kräftig bei uns!

      Liebe Grüße
      Anna-Lena

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  6. Frau Momo schreibt:

    Wir versuchen so gut wie es irgend geht, nachhaltig zu konsumieren, aber das ist nicht nur sehr viel teurer, manchmal einfach kaum möglich. Trotzdem möchte ich weiterhin so bewußt wie möglich konsumieren, sei es bei Klamotten, Lebensmitteln, aber auch das fairphone steht auf meiner Wunschliste…es geht, wenn man sich ein bißchen Mühe gibt und manchmal vielleicht auch verzichtet. Aber auch mir fällt das nicht immer leicht, manchmal sind die Verlockungen einfach zu groß.

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    • Anna-Lena schreibt:

      Man kann sich nicht ganz rausziehen, aber was ihr macht, ist doch schon ein Weg in die richtige Richtung.
      Und immer mehr machen da mit und leben nachhaltig und bewusst.
      Das sollte Schule machen (z.B. auch in der Schule als Schwerpunktthema im Unterricht). Das wäre zumindest eine Form der Schadensbegrenzung.
      Ich versuche auch danach zu leben.

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  7. gabymuenchen schreibt:

    Das „gefällt mir“ ist hier eigentlich falsch. Aber was du beschreibst, sehe ich auch genau so. Und das, was wir als Flüchtlingskrise bezeichnen, wird erst der Anfang sein…. Würde man all die Bretter von den Köpfen reißen, könnte man aus dem Holz eine Menge Nützliches errichten! Lieben Gruß

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  8. Ingrid schreibt:

    Die Geschichte lehrt vor allem eines: dass die Menschen noch nie aus der Geschichte gelernt haben. Ich verstehe, dass du gerne die Zeit zurückdrehen würdest, um manches ungeschehen zu machen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass Habgier und Machtstreben wieder genau die gleichen Resultate hervorbringen würden. Heute geschieht manches subtiler und man merkt vieles nicht so direkt: Sklaven werden nicht mehr so genannt und die Länder, wo unsere billigen Waren produziert werden, sind weit weg. Nur, wenn ein Unglück passiert, kriegen wir mit, unter welch‘ unmenschlichen Bedingungen da gearbeitet wird. Das meiste wird schnell wieder vergessen. (Weißt du noch …Haiti? Keiner spricht oder schreibt mehr davon …)

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  9. Wortwesen-du schreibt:

    Einen Ausweg aufzeigen – aber wie sollte der aussehen?
    Vielleicht wird es uns jetzt so schlimm gezeigt, damit wir uns dann doch, hoffentlich bald, alle miteinander bewegen.
    Liebe Anna-Lena, ich grüße Dich herzlich
    Barbara

    Gefällt 1 Person

    • Anna-Lena schreibt:

      Ich weiß keinen Ausweg. Wünschen würde ich mir, dass alle EU-Staaten, die sich weigern Flüchtlinge aufzunehmen, aber zu den ehemaligen Kolonialmächten gehören, Saktionen auferlegt bekommen. Diese „ich-picke-mir-die-Rosinen-aus-dem-Kuchen-Mentalität“ finde ich unerhört.
      Bei einer gerechten Verteilung der Flüchtlinge auf die EU-Staaten sind die Probleme m.E. lösbar.

      Ein schönes Wochenende wünsche ich dir,
      Anna-Lena

      Gefällt 2 Personen

  10. bruni8wortbehagen schreibt:

    Die Ausrottung der alten Völker und die Versklavung der extra ins Land importierten Menschen aus afrikanischen Staaten, oh ja, so war es und die Kolonialherren führten sich auf wie Herrenmenschen, was uns dann schon zum nächsten bekannten dunklen Kapitel der Geschichte führt.
    Heute sieht alles anders aus, aber wie Du so richtig sagst, die Methoden haben sich geändert, die Zeit wanderte weiter und nun müssen wir neu erleben, wie Verknechtung, Vermarkung und neue Kriege überall Menschen ins Elend stürzen.

    Der Mensch, die größte Bestie von allen – Finbar erwähnte es vor kurzem in einem Kommentar bei mir…

    Am Elend in der Welt ändert sich unentwegt etwas, aber sehr selten ist es Gutes.

    Danke für alle Deine tollen guten Texte, liebe Anna-Lena, die engagierten Worte und klaren Aussagen, die oft die Augen dorthin öffenen, wo man selbst schon länger nicht mehr hingesehen hatte.

    Herzlichst Bruni am Sonntag, die nun endlich zum Kochen Richtung Küche entschwebt.

    Gefällt 1 Person

    • Anna-Lena schreibt:

      Weißt du, liebe Bruni, ich stelle selbst immer wieder fest, dass wir Jüngeren zwar viel aus der Geschichte wissen (Schule, Lesen, eigenes Interesse), aber oft fehlen die Zusammenhänge. Und die zu finden, finde ich im Moment sehr spannend, obwohl es auch betroffen macht und bei mir Entsetzen hervorruft. Und dann kann man einfach nicht mehr still sein, sonst erstickt man.

      Ich hoffe, du hast ein köstliches Mahl gezaubert und dich und den Gatten sonntagsmäßig verwöhnt.
      Liebe Grüße zum Abend,
      Anna-Lena

      Gefällt 2 Personen

  11. finbarsgift schreibt:

    Saggasse — wie süß 🙂
    In Bälde:
    Sarggasse — weniger süß 🙂

    Es gab schon immer Phasen mit Lehrkräfte-Mangel und -Überschuss…
    warten wir ab, 2025 ist noch sooooooooooooooo weit weg in unserer Vorstellung,
    und nur dort gibt’s diesen Bezugspunkt überhaupt…

    Liebe Abendgrüße
    vom Lu

    Gefällt 1 Person

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  23. Emily schreibt:

    Die Armen wollen nicht mal etwas von dem „saftigen Kuchen“. Sie wollen in erster Linie überleben und nicht mehr hungern. Nicht zusehen, wie ihre Kinder sterben. Ich hatte so viel geschrieben, es dann aber doch gelöscht. Es ist genug für alle da! Und wir müssen endlich anfangen das zu verstehen. Woher nur kommt dieser blinde Hass? Was fehlt diesen Menschen? Wenn Syrien einen Strand hätte, der bewacht wäre, würden sie hinreisen. Glaube mir! Hauptsache preiswert!
    Die Zeiten sind gruselig. Und da wird vermutlich noch einiges auf uns warten.
    Herzliche Grüße, Emily

    Gefällt 1 Person

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