Burnout eines Rotstiftes

Burnout eines Rotstiftes

Der Rotstift ist beinahe leer.
Er hat genug, er will nicht mehr.
Er windet sich, hat keine Lust,
doch einiges noch vor der Brust.

Er muss noch einmal richtig ran,
bis er zurück sich lehnen kann.
Die letzte Arbeit korrigiert,
was hat er alles nur markiert!?

Ob Ausdruck, Wortwahl oder Tempus,
die Stelle, wo wohl ein Komma hin muss.
Die Mine schrie so manchmal auf
und stockte fast in ihrem Lauf.

Doch artig setzte sie die Zeichen,
um nicht vom Blatte abzuweichen.
Denn STOP bedeutet rigoros,
es geht noch mal von vorne los.

Am Schönsten ist es ganz zum Schluss,
wenn er die Zeugnisnote setzen muss.
Das Schuljahr ist noch nicht vorbei,
erst dann hat er so richtig frei.

rotstift-2

© G.Bessen 2.6.15

Wenn ich mich momentan
bei euch rar mache,
so wisst ihr nun warum.

Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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29 Antworten zu Burnout eines Rotstiftes

  1. quersatzein schreibt:

    Ja, du steckst jetzt mitten in der grössten Arbeit! Gut, wenn man da einen willigen „Schreibkumpel“ zur Hand hat!
    Gutes Gelingen wünscht dir, mit liebem Gruss,
    Brigitte

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  2. Habe ich gestern erst noch in einer Kindersendung gelernt: Pro Kulimine kannst du einen 8km-Strich ziehen. In Seiten macht das 1.330 Blätter aus. 🙂

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  3. Ingrid schreibt:

    Armer Rotstift 😉

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  4. freiedenkerin schreibt:

    Haltet durch, liebe Anna-Lena! 😉
    *Lieb-drück* ♥

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  5. Babbeldieübermama schreibt:

    Besser konntest du deine „Hausarbeit“ nicht beschreiben.
    LG Bärbel

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  6. Dori schreibt:

    Hallihallo wie schön, alle „alten“ Blogfreunde sind immer noch aktiv. Vielleicht sollte ich auch wieder anfangen, irgendwie hat es mir ja doch gefehlt.
    Liebe Grüße von Dori

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  7. HoetusPoetus schreibt:

    …… oh wie schön!!!
    Ich hab mir DAS mal ausgedruckt, um es Sören vorlesen zu lassen…. DER wird sicherlich kichern!

    Liebe Grüße …. und starke Nerven….. Katja

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  8. Uli schreibt:

    Liebe Anna-Lena,

    DU hättest u.U. doch eher eine DICHTERIN werden können (sollen ??)… PRIMA Zeilen hast DU geschaffen.

    Wenn ICH Dein Rotstift wäre, i.c.h würde mich nun als etwas BESONDERES fühlen !!!
    Oder kennst DU noch irgendeine Lehrerin bzw. einen Lehrer, der eine „HYMNE“ auf den Rot-Stift geschrieben hat ???

    Da könnte man doch glatt anfangen zu singen: „Ach, lass mich doch DEIN Rot-Stift sein…. “

    GRUSS!
    Ich denke in diesen für DICH so Pensum-INTENSIVEN Tagen/Stunden besonders DICH !
    Umarmung!

    Uli

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  9. minibares schreibt:

    Der arme Rotstift, der musste sich wohl verausgaben.
    Ob er je wieder funktionieren kann?
    Vielleicht musst du doch noch einen Neuen anschaffen….
    deine Bärbel

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  10. Dein Gedicht ist so schön und liest sich gut.
    Dass Du bald wieder „auftauchen“ wirst, wissen wir ja 😉

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  11. sylvi29 schreibt:

    Arme Anna-Lena. Oder muss mir der Rotstift Bedauern entlocken? Mitleid mit den Schülern habe ich selbstverständlich auch, zumindest bei Überschwänglichkeit im Gebrauch der roten Tinte. Aber dein Gedicht ist trotzdem SPITZE!

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  12. Frau Tonari schreibt:

    Tja, ein Rotstift sieht eben auch manchmal rot 😉
    Ein so schöner, passender Reim.

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  13. kormoranflug schreibt:

    Probiere es einfach mit einem Grünstift

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  14. Anna-Lena schreibt:

    Ich danke euch herzlich für euren Zuspruch und auch mein Rotstift verneigt sich voller Ehrfurcht. Wir beide schlagen uns weiter wacker durch 🙂 .

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  15. Emily schreibt:

    Mmmmh, war es wirklich „nur“ der Rotstift? ^^‘
    Im Ernst, schenke dir eine Insel, liebe Anna-Lena ♥
    Alles Liebe, Emily

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  16. die3kas schreibt:

    Der Endspurt im Schuljahr ist doch immer mit vielen Arbeiten und korrigieren verbunden.
    Das da ein Rotstift mal auf der Strecke bleibt, ist ja schon fast normal.
    Dann eine Ruhepause, den Sommer geniessen und schon sind die Batterien, öhm Minen wieder aufgefüllt.
    Durchhalten heisst die Parole, das Ende ist in Sicht.

    Das wünscht dir kkk ♥

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  17. Ruthie schreibt:

    Und die Moral von der Geschicht:
    Ein Rotstift ist ein armer Wicht.
    Und auch nicht zu beneiden:
    Die seinen Einsatz muss entscheiden.

    Liebe Grüße von hier nach dort! 🙂

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  18. Brigitte schreibt:

    Da kannst du mal sehen! Nicht die Lehrer machen die Arbeit, sondern der Rotstift!

    Lieben Gruß und weiterhin viel Spaß, Brigitte

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  19. Agnes schreibt:

    Ein lustiges Gedicht!
    Viel Erfolg für die nächsten Wochen.
    LG
    Agnes

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  20. Lutz schreibt:

    Toll gedichtet. Lass dich nicht stressen. Nimm dir die Zeit die du brauchst. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend. L.G.

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  21. bruni8wortbehagen schreibt:

    *lach*, das hast du aber fein hingekriegt, dein rotstiftgedicht, liebe anna-lena.
    ich denke, du hast es bald geschafft und was meinst du, wie dann dein rotstift lacht 🙂

    herzliche grüße von bruni u. natürlich voller tiefstem mitgefühl – aber natürlich nur für den armen stift – du♥ weißt, wie ich´s meine…

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  22. regenbogenlichter schreibt:

    Da wünsch‘ ich doch dem roten Stift, dem armen Wicht,
    dass er bald sieht, an des Tunnels Ende ein grünes Licht.
    Keine keine flüchtigen Kommafehler und keine Korrektur,
    für glühende Köpfe, dich und ihn, einzig Ferien nur!

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  23. ernstblumenstein schreibt:

    wünsche Dir, dass deine Schultage gedanklich bald kürzer treten…

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  24. suebilderblog schreibt:

    Ich hoffe für all die Schüler und Schülerinnen, dass Dein Rotstift nicht allzu viel Tinte verlieren muss und letztendlich noch eine einigermaßen gute Note unter die Arbeiten schreibt;-)
    LG Susanne

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    • Anna-Lena schreibt:

      Du ahnst nicht, welchen Vorrat ich an Rotstiften habe 😆 . Aber ich schreibe natürlich lieber gute als schlechte Noten darunter :mrgreen: .

      Liebe Grüße zu dir,
      Anna-Lena

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