Jojo Moyes: Weit weg und ganz nah

Mein heutiger Lesetipp

Jessica Rae Thomas, Jess genannt, bringt sich und ihre beiden Kinder Tanzie und Nicky mit zwei verschiedenen Jobs gerade so durch, seitdem sie sich von ihrem Mann Marty getrennt hat.
Tanzie ist ein Mathegenie und Nicky, ihr Stiefsohn, ein verschlossener junger Mann, der durch seine ganz eigene Art nicht gerade Freunde hat und den Gewalttätigkeiten der Nachbarsjungen ausgesetzt ist.
Ed, ein wohlhabender Unternehmer, steckt in großen privaten und beruflichen Schwierigkeiten und wird des Insiderhandels beschuldigt. Eine Gefängnisstrafe könnte ihm bevorstehen.
Durch einen Zufall findet Jess eine größere Summe Geld von Ed, das sie an sich nimmt, um für ihre hochbegabte Tochter Tanzie das Schulgeld für eine Privatschule zu haben, damit Tanzies Fähigkeiten gefördert werden.

Jess und Ed sind zwei Charaktere, die im normalen Leben sicher niemals so aufeinander treffen würden. Ed fährt die Familie, samt Norman, einem großen stinkenden Hund, mehrere Tage durch England nach Schottland, damit Tanzie rechtzeitig an einer Mathematik-Olympiade teilnehmen kann, die bei Gewinn einen Geldsegen verspricht, der die Familie aus größter Not retten kann.

Während der mehrtägigen Autofahrt entwickeln sich die Charaktere in einer Eigendynamik und das Puzzle ‚gemeinsames Abenteuer’ nimmt Konturen an. Allerdings sind etliche Klippen zu umschiffen.
Tanzie vermasselt die Matheprüfung, da die erste, nicht lösbare Aufgabe, sie völlig aus dem Konzept bringt. Zudem ist ihre Brille kaputt, so dass sie sich mit von Eds gekauften Brillen schlecht orientieren kann. Der Ex-Mann von Jess, auf den sie immer Rücksicht genommen hatte, lebt mittlerweile munter mit einer anderen Frau und einem Kind auf deren Kosten im schmucken Eigenheim.
Ed kommt zufällig dahinter, dass Jess ihn bestohlen hat. Er findet seinen Firmenausweis bei ihr. Wortlos zieht er sich zurück, bringt seine eigene Misere in Ordnung und bereinigt das angeschlagene Verhältnis mit seinen Eltern und seiner Schwester.
Für Jess ist eine Welt zusammen gebrochen, denn sie hatte von Anfang an für sich beschlossen, Ed das Geld zurückzugeben, sobald sie dazu in der Lage wäre.

Ihr Optimismus, den sie ihrer Familie immer vorgelebt hat, zerbricht und sie verfällt in Depressionen. Und dann wird Norman angefahren und schwer verletzt, als er Tanzie vor den Übergriffen der Nachbarsjungen retten will.
Das mühsam errichtete Kartenhäuschen wird umgeblasen.
Aber Jess wäre nicht Jess, wenn sie nicht wieder aufstehen und den Kampf um ihre Familie und deren Zukunft nicht erneut beginnen würde…

Wer Jojo Moyes Roman: Ein ganzes halbes Jahr“ gelesen und sich von ihm hat fesseln lassen, wird auch mit diesem Roman auf seine Kosten kommen.

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ISBN: 978-3-499-26736-9
Rowohlt-Verlag Hamburg,
2. Auflage Juni 2014, 508 Seiten,
14,99 €

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Über Anna-Lena

Lehrerin im Un-Ruhestand, mit vielen Hobbys, die nichts mit dem Beruf zu tun haben. Ich lese viel, schreibe gern selber und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.
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32 Antworten zu Jojo Moyes: Weit weg und ganz nah

  1. minibares schreibt:

    Nun bin ich mit den Namen doch durcheinander gekommen.

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  2. piri ulbrich schreibt:

    Es gibt sie – die Stehauffrauchen – auch im realen Leben und nicht nur im Roman. Das alles liest sich ziemlich heftig. Sicherlich überzogen, aber wohl sehr lesenswert…

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  3. Ingrid schreibt:

    Es klingt ein bisschen verworren für mich, aber da mir der erste Roman gut gefallen hat, werde ich diesen – besonders nach deiner Empfehlung – auch mal probieren.

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  4. Katrin - musikhai schreibt:

    Ich habe letztens dieses Hörbuch von Jojo Moyes geschenkt bekommen: http://www.lovelybooks.de/autor/Jojo-Moyes/Eine-Handvoll-Worte-1041271010-w/

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  5. dexxao schreibt:

    Ein fantastisches Buch, leicht und flüssig liest es sich in null Komma nichts weg…und ich erwarte das nächste Jojo Moyes Buch. An „Ein ganzes halbes Jahr“ trau ich mich nicht ran, die Thematik ist mir zu traurig , aber „Eine Handvoll Worte“ ist auch unbedingt lesenswert!

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    • Anna-Lena schreibt:

      Auf die „Handvoll Worte“ freue ich mich auch. „Ein ganzes halbes Jahr“ hat sicher eine brisante Thematik, aber man kann an vielen Stellen auch lachen. Nur wenn du prsönlich betroffen bist, solltest du es lieber lassen.
      Danke für deinen Beitrag 🙂 .

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      • dexxao schreibt:

        Liebe Anna-Lena,
        kannst du ein Buch empfehlen, dass der Schreibe von Jojo Moyes ähnelt, also leicht, witztig, gefühlvoll aber nicht platt ist? Hätte gern mal wieder so ein Buch, das ich nicht aus der Hand lese, leider vergreif ich mich aber ab und zu auch und quäl mich dann durch eine schlechte Story oder Schreibe (aufgeben gibts nicht…) Herzlichen Dank

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  6. bruni8wortbehagen schreibt:

    klingt interessant und könnte spannend sein. Du hast es selbst noch nicht gelesen, liebe Anna-Lena? Da wart ich mal ab *grins*
    Mein Stapel ist so schon so hoch u. mit dem Abarbeiten habe ich so meine Problemchen 😦

    Herzliche Abendgrüße von Bruni zu Dir

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    • Anna-Lena schreibt:

      Das ist ihr neuester Roman, den habe ich gerade gelesen. Der davor wartet noch auf mich. Mein Stapel wird auch nicht kleiner, liebe Bruni, vielleicht tröstet dich das ein wenig. Läute jetzt meine Bett-Leserunde ein 😉 .

      Liebe Grüße von mir 🙂 .

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  7. cosmea49 schreibt:

    Danke dir für den Tipp! „Ein ganzes halbes Jahr“ habe ich gelesen. Fand ich gut.

    Liebe Grüße, Brigitte

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  8. finbarsgift schreibt:

    Ihr erster Roman mit dem Mann im Rollstuhl und einer Liebe zu ihm war großartig!
    Ihr zweiter Roman nimmer sooooooo toll, und nun halte ich
    ihren dritten Roman in den Händen und freue mich drauf…,
    und deshalb lese ich jetzt noch nicht deinen Tipp,
    denn ich möchte nix verraten bekommen, davor… *
    lächel*
    Herzliche Abendgrüße
    vom Lu

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  9. Jorge D.R. schreibt:

    Habe soeben „Ein ganzes halbes Jahr“ fertig gelesen.
    Aufwühlend. Großartig.
    Ich werde auch dieses hier lesen.

    Liebe Grüße
    Jorge D.R.

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  10. suebilderblog schreibt:

    Ich habe alle drei Romane von Jojo Moyes gelesen und muss zugeben, dass ich diesen Roman zwar gerne gelesen habe, doch kein Vergleich zu den beiden Vorgängern.
    Ein ganzes halbes Jahr ist ja DER Roman überhaupt, aber ich muss sagen, dass ich EINE HANDVOLL WORTE genauso schön fand.
    Falls Du einmal einen Lesetipp haben möchtest, dann schau Dir doch mal die Buchrezensionen von MORGEN KOMMT EIN NEUER HIMMEL an. Hat mir unheimlich gut gefallen und war binnen weniger Tage durchgelesen.

    LG Susanne

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    • Anna-Lena schreibt:

      Ein ganzes halbes Jahr war für mich auch DER Roman überhaupt. Eine Handvoll Worte liegt noch ungelesen, darauf freue ich mich schon.
      Im Januar erscheint ein neues Buch von ihr.

      Danke für den Lesetipp, ich schaue mal nach. Du hast mich neugierig gemacht 🙂 .

      Liebe Grüße
      Anna-Lena

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  11. Agnes schreibt:

    Ebenfalls ein sehr schönes Buch von Jojo Moyes, obschon mir „Ein ganzes halbes Jahr“ noch besser gefallen hat.
    „Eine Handvoll Worte“ wartet in meinem SUB noch darauf gelesen zu werden.
    Kennst Du auch das erste Buch der Autorin „Dem Himmel so nah“?
    Gruß
    Agnes

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